1. Männer Der Ligaprimus ist zu Gast
Am kommenden Sonnabend steht das Spitzenspiel der beiden Tabellenersten in der Schlesig-Holstein-Liga an. Beide Mannschaften kämpfen um den Aufstieg in die Oberliga. Die HSG Ostsee hat zwei Punkte Vorsprung und kann mit einem Sieg alle Weichen auf Aufstieg stellen. Doch auch wir können dies mit einem Sieg tun. Sollten wir gewinnen, ziehen wir an den Ostholsteinern vorbei und würden von der Spitze der Tabelle nach unten grüßen.
Im Mai 2014 schlossen sich die Handballsparten des TSV Neustadt und des TSV Grömitz zur neuen HSG Ostsee zusammen. Handball hat in beiden Städten eine lange und erfolgreiche Tradition und das soll auch in Zukunft so bleiben. In der heutigen Zeit – mit den vielseitigen Möglichkeiten der Sport- und Freizeitgestaltung sowie den Anforderungen von Schule und Beruf – müssen neuen Wege gegangen werden. Mit der Gründung der HSG Ostsee haben die beiden Stammvereine einen großen Schritt in diese Zukunft getan. Unterstützung dabei erhalten sie maßgeblich durch die beiden Handball-Fördervereine in Neustadt und Grömitz.
Dass Geld bei der HSG Ostsee eine große Rolle spielt, ist kein Geheimnis. Warum sonst haben talentierte Spieler wir Alexander Mendle, Kim Colin Reiter oder Jonas Engelmann den Weg an die Ostsee gefunden? An der sportlichen Perspektive kann es kaum gelegen haben, zumal sie den Schritt aus der Oberliga in die unterklassige Schleswig-Holstein Liga gewagt haben. Von mehreren Hundert Euro im Monat ist die Rede. Ex-Kieler Tjark Müller soll sogar deutlich mehr bekommen. Nicht genug, verpflichtet Ostsee immer wieder Ex-Bundesliga Spieler, eine Entscheidung, bei der die Nachhaltigkeit in Frage gestellt werden kann. Anstatt mit eigenen Spielern aus der Jugend langfristig etwas aufzubauen, versucht man mit Gewalt, eine Oberligamannschaft zu formen. So einen Versuch gab es schon einmal. Die „Düwels“ aus Dithmarschen versuchten vor einigen Jahren das gleiche Kunststück, bis sie nach zwei, drei Jahren merkten, dass der Verein „ausblutete“ und keine spielfähige Mannschaft mehr stellten konnte. Das Resultat war die Abmeldung aus der Oberliga. Noch scheint alles rosig zu sein bei der HSG Ostsee. Aber wie wird es in ein, zwei Jahren aussehen? Die Gründe des Engagements der Spieler sind jedenfalls nicht Vereinstreue oder Stolz, für den Heimverein auflaufen zu können. Abzuwarten bleibt daher, wie lange es die HSG Ostsee schafft, die talentierten „Söldner“ (ist nicht böse gemeint;-)) bei der Stange zu halten.
Nichts desto trotz stellt die HSG Ostsee mit Spielern aus Kiel und Schwartau sicherlich den stärksten Kader der Liga. Drei Punkte gaben die Ostholsteiner bisher ab. Wir konnten nach einem packenden Hinspiel einen Punkt von der Ostsee entführen. Die erste Saisonniederlage musste der Ligaprimus vor zwei Wochen in Westerrönfeld hinnehmen. „Flensi“ traf in letzter Sekunde zum umjubelten Sieg, nachdem sich der Spielertrainer Thomas Knorr mal wieder selbst eingewechselt hatte, um mit seinen 44 Jahren das Ruder rumzureissen. Diese Idee hatte er auch schon gegen uns, allerdings spielte seine Einwechslung eher uns in die Karten. Wir sind gespannt, ob wir den ehemaligen Nationalspieler wieder dazu bewegen können, sich einzuwechseln. Sollten wir es schaffen, hätten wir alles richtig gemacht und ein super Spiel abgeliefert. Hoffentlich auch wieder mit einem positiven Ausgang für uns.