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1. Männer Großer Kampf! Punkt aus „Vogelsanghölle“ geklaut

Das schafft nicht jeder. Bei der Heimmacht Stralsunder HV konnten in dieser Saison erst zwei Teams Punkte stehlen. Meisterschaftstopfavorit MTV Braunschweig und die HSG Ostsee. Am Sonntag haben sich auch die Handballer der HSG Eider Harde in diese Riege eingereiht. Vor mehr als 1.000 enthusiastischen Fans in der „Vogelsanghölle“ – der SHV meldete erstmals in dieser Spielzeit ausverkauft – erkämpften sie sich beim Tabellenfünften einen Punkt. 34:34 (16:19) hieß es nach 60 hitzigen Minuten. In der Tabelle der 3. Liga Nord-Ost wächst der Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf fünf Punkte an. Die Bilanz seit November: 13:5 Punkte. Auch nach drei Spieltagen in der Rückrunde bleibt das Team von Trainer Matthias „Matze“ Hinrichsen niederlagenfrei.

Es liegt in der Natur der Sache, dass bei einem Remis nur Nuancen gefehlt haben, um an der Ostsee den ganz großen Coup zu landen. Hier ein Fauxpas zu viel, da etwas Gegenwehr zu wenig. Dementsprechend fällt Matzes Fazit aus: „Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele technische Fehler produziert. Bei 19 Gegentoren kriegen wir 9 Stück im 6 gegen 6, dafür aber 10 im Gegenstoß, nachdem wir im Angriff noch nicht mal den Ball aufs Tor geworfen haben. Das war Thema in der Halbzeitpause. Die Deckung hat im 6 gegen 6 im Großen und Ganzen gut gearbeitet. Auch im Angriff haben wir lange Zeit unglaublich gute Lösungen gefunden. Erst als die Stralsunder auf eine versetzte 5:1 gegen Sören umstellen, konnten sie sich absetzen.“ Sören Hartwich war wieder einmal der X-Faktor im Offensivspiel der HSG.

Wie schon gegen den TSV Anderten (11 Tore) hatte die linke Klebe ausreichend Zielwasser getrunken. Ob im Durchbruch, im Sprung oder aus dem Lauf – Hartwich gelingt derzeit fast alles. Das bemerkte auch SHV-Trainer Silvio Krause und legte den Halbrechten der Eider-Handballer an die Kette. Hinrichsen reagierte nach dem Seitenwechsel mit dem 7 gegen 6, anfangs mit limitiertem Erfolg. SHV-Torjäger Jonas Wark (13 Treffer) erhöhte auf 23:19 (37. Minute). „Erst ab der 40. Minute haben wir eine Auftakthandlung gefunden, bei der wir uns im Angriff wohl gefühlt haben. Das war der Schlüssel, um den Rückstand aufzuholen“, analysierte Hinrichsen. Jannis Schneider gelang in Minute 53 die Führung (31:30). Eine halbe Minute vor Ultimo führte die HSG immer noch mit 34:33, bis Serafimovics ausglich. Ob die Schiedsrichter im letzten Angriff der HSG wirklich auf Stürmerfoul gegen Heckel entscheiden müssen, sei dahingestellt. Es ist, wie es ist.

Hinrichsens Gesamtbilanz fällt positiv aus: „Hätte man mir vor dem Spiel einen Punkt in Stralsund angeboten, hätte ich unterschrieben. Aufgrund des gesamten Spielverlaufs ist das Unentschieden verdient. Hinten hat Jorge Schmidt ein überragendes Spiel abgeliefert, vorne Sören. Alles in allem war das eine geile kämpferische geschlossene Teamleistung. Um den großen Wurf zu schaffen, war die Hypothek aus der ersten Hälfte zu groß.“

Schmidt, Haack; Heckel (4), Rohwer, Heinemann (6), Kock (3), H. Oettershagen (1), Hartwich (10), J. Oettershagen, Deleske (1), Schneider (3), Glumm (2), Dau, Mumm, Hamann (4/3), Frahm, Dau