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1. Männer Betonabwehr feiert Derbysieg

Die Älteren werden sich erinnern. Als Handball nicht nur wildes Gerenne war, sondern als um jedes Tor gerungen wurde. So ein Spiel sahen die über 400 Zuschauer am Freitagabend in der pickepackevollen Hohner Halle, die Partie ließ ihre Herzen höherschlagen. Zumal ihre Lieblinge der HSG Eider Harde das sehnsuchtsvoll erwartete Kreisderby gegen den TSV Altenholz mit 27:24 (12:12) für sich entschieden. Eine echte Abwehrschlacht war das mit drei Protagonisten bei den Gastgebern. Torwart Jorge Schmidt (O-Ton Sportdeutschland-Kommentator Jan Moll: „Der Junge wird immer besser“) und der Mittelblock stachen aus einer starken Kollektivleistung heraus. In der Tabelle der 3. Liga tauschen die Kreiskonkurrenten die Plätze. Eider Harde hat als Tabellenachter (19:19 Punkte) nun sechs Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone.

Trainer Matthias „Matze“ Hinrichsen feierte seine Defensive für den Derbysieg: „Alle, wirklich alle haben eine gute Abwehr gespielt. Die Mannschaft hat die Trainingsinhalte perfekt umgesetzt. Besonders auffällig war die Leistung von Max Dau und Jannis Schneider im Innenblock. Die beiden verfügen standardmäßig schon über ein sehr gutes Niveau, diesmal haben sie sich selbst übertroffen.“

Dau und Schneider haben sich im Laufe der Saison als echte Abwehrspezialisten herauskristallisiert. An ihnen beißen sich die Gegner die Zähne aus. Krass, wie viele Zweikämpfe „Maschine“ Dau führte und dabei nicht eine einzige Zweiminutenstrafe kassierte. „Für Max freue ich mich besonders. Er macht seit ein paar Spielen einen Hammerjob“, sagt Co-Kapitän Jannik Oettershagen.

Hinrichsen liebt es, wenn ein Plan funktioniert. In den zwei Trainingsinhalten unter der Woche lag der Fokus ausschließlich auf der Abwehrarbeit. Haken dran. Der Angriff – eigentlich das Prunkstück der HSG – wurde dagegen vernachlässigt, was diesmal gut sichtbar war. „Die Offensive hat schwach gespielt. Ich hatte so ein Schlendrian-Spiel befürchtet. Das Gute ist, dass wir trotzdem gewonnen haben“, so Hinrichsen. Vor allem in den letzten zehn Minuten fiel den Eider-Handballern im 6 gegen 6 nichts mehr ein. Die Gäste verkürzten von 26:20 auf 26:24, ehe Thore Heinemann den Deckel auf den Derbysieg schraubte.

„Wir müssen demütig bleiben, wir haben Altenholz geschlagen. Wir dürfen mit unserem Lauf nicht unterbewusst denken, wir hauen die Gegner jetzt weg. So funktioniert das nicht. Das war heute zu wenig Emotionalität“, urteilt Hinrichsen.

„Das war wirklich kein schönes Derby, keines für Handball-Feinschmecker. Aber wir haben toll gekämpft“, sagt Oettershagen. Ihn ließ besonders der Auftritt von Linksaußen Jarno Mumm jubeln, der diesmal nicht nur Siebenmeter werfen durfte, sondern viele Spielminuten erhielt. „Super, wie er sich nach eineinhalb Jahren Verletzungspause zurückgefightet hat.“

Die HSG scheint die Mannschaft der Stunde in der 3. Liga Nord-Ost zu sein. In den letzten elf Spielen hat die Mannschaft zehn Mal gepunktet. Das darf gerne am nächsten Wochenende gegen die Füchse Berlin so weitergehen.

Schmidt, Haack; Heckel (4), Rohwer, Heinemann (4), Kock, H. Oettershagen (4), Hartwich (6), J. Oettershagen, Deleske (1), Schneider, Glumm (6), Dau, Mumm (2/1), Fülbier, Frahm