1. Männer Kreisderby auf Augenhöhe?

Schon jetzt knistert es beim Training, wenn sich die Teams auf das große Duell am Freitag (20.30 Uhr) in der (sicherlich) ausverkauften Hohner Werner-Kuhrt-Halle vorbereiten. Taktik, Tempo, Teamgeist – jede Sekunde zählt, jeder Wurf, jeder Zweikampf. Die Tribüne bebt, der Schweiß fließt. Wer darf jubeln? Sind es die Handballer der HSG Eider Harde oder die Gäste des TSV Altenholz? Auf dem Papier verspricht das Kreisderby in der 3. Liga Nord-Ost eine Partie auf Augenhöhe. Die Kontrahenten sind mit 17:19 Punkten Tabellennachbarn im Mittelfeld. Das Hinspiel verlor Eider allerdings deutlich mit 37:44.
Die vorfreudige Erwartung auf das Derby lässt den Fans eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Heimtrainer Matthias Hinrichsen pflichtet diesem Gefühl in Teilen bei: „Na klar herrscht eine gewisse Brisanz vor. Ich brauche meine Jungs nicht extra heiß machen, die brennen schon von allein. Wir haben im Hinspiel genau wie in der vergangenen Saison eine Rutsche in Altenholz kassiert und wollen diese jetzt zuhause egalisieren. Zweimal in einer Saison gegen ein Team aus Schleswig-Holstein zu verlieren, mögen wir gar nicht.“ Aber! Und dieses „aber“ betont Hinrichsen bedeutungsschwanger: „Es tut uns gut, wenn wir nicht über Punkte quatschen, sondern wenn wir uns einfach nur in jedem Spiel verbessern wollen.“
Das Dauermotto des Trainers: optimieren. Der Punkt in Stralsund am Sonntag war gut, es hätten aber auch gerne zwei sein können. Ein Verbesserungsansatz: „Wir müssen besser auf Halb und Außen decken. Zu oft sind die Stralsunder zwischen 1 und 2 durchgegangen.“
Was zuletzt einwandfrei lief, ist der Angriff. Die HSG verfügt hinter Empor Rostock, den Füchsen Berlin, DHfK Leipzig und dem SC Magdeburg über die fünftbeste Offensive der Liga mit einem Tore-Schnitt von 32,56 Treffern pro Spiel. Von den letzten neun Partien verlor Eider nur eine. Spaß-Handball ist derzeit Trumpf.
Auch Hinrichsen hat Spaß. Deswegen geht er – wie berichtet – im Sommer in seine zehnte Saison mit der HSG. „Ich bin motiviert, weil ich Potenzial in der Mannschaft sehe. Ich habe die Vision, dass wir uns weiter sportlich verbessern können. Der Kader bleibt im Großen und Ganzen zusammen. Es ist ein geiles Miteinander. Wir pflegen eine wertschätzende Kommunikation untereinander. Es macht einfach Freude.“
Einer von vielen wichtigen Bausteinen im Kader ist Jari Glumm, der ebenfalls für eine weitere Saison zugesagt hat: „Die Entscheidung fiel mir leicht. Ich fühle mich in der Mannschaft wohl, spüre das Vertrauen des Trainers und habe Bock vor einer vollen Halle zu spielen und vor so geilen Fans, wie die HSG sie hat.“
Weitere Personalentscheidungen erfahrt Ihr in der nächsten Woche.
Das Kreisderby wird live auf www.sportdeutschland.tv übertragen.
Hier findet Ihr den Giebel
Der Kontrahent in Zahlen
TSV Altenholz
Tabellenplatz 8, 17:19 Punkte
8 Siege, 9 Niederlagen, 1Remis
559 Tore, davon 45 Siebenmeter
Höchste Siege: 44:37 gegen Eider Harde und 34:27 gegen Empor Rostock
Höchste Niederlage: 23:36 beim SV Anhalt Bernburg
Beste Torschützen: Rückraum Mitte Linus Kutz, 82 Tore; Rechtsaußen Klas Bergemann 79/13; Rückraum Mitte Hannes Glindemann 77/2
Meiste Zeitstrafen: Lukas Hase, 9 in 18 Spielen
Zeitstrafen als Team: 59 in 18 Spielen