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1. Männer Sensation verpasst

Mensch, da war doch mehr drin für die Drittliga-Handballer der HSG Eider Harde. Tabellenführer MTV Braunschweig präsentierte sich am Sonnabend in der Hohner Werner-Kuhrt-Halle nicht als Übermannschaft, gewann trotzdem mit 33:28 (19:16). Die Zuschauer gingen mit einem zwiespältigen Gefühl nach Hause. So weit entfernt war der Favorit aus der Löwenstadt nicht. Diesem Fazit schloss sich auch Eider-Trainer Matthias Hinrichsen an.

„Hätten wir unsere Chancen besser genutzt, hätte das Spiel am Ende nochmal aufgehen können. Aber dafür haben wir einfach zu viel verkehrt gemacht“, analysierte der Coach.

27 Minuten lang weckten die Gastgeber Hoffnungen auf eine Überraschung, kurz vor dem Pausenpfiff führten sie mit 16:15. Tjorben Heckel vertrat den kranken Jari Glumm sehr gut. Die zweite Welle mit Jannis Schneider als Antreiber funktionierte. Keeper Jorge Schmidt machte ein anständiges Spiel.

Auch beim MTV, der seit September nicht mehr verloren hat und schon für die Aufstiegsrunde qualifiziert ist, hatte der Schlussmann einen guten Tag erwischt, Timon Serbest entschärfte einige Würfe der Hausherren. Im Angriff war es vor allem Trainersohn Jan Mudrow (8 Tore), der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. Erst Anfang März volljährig geworden ist der Halblinke, der zum Elitekader des DHB gehört, schon jetzt einer der wichtigsten Entscheider im Team.

Auf Entscheidungen kommt es im Braunschweiger Angriffsspiel verstärkt an. Trainer Volker Mudrow setzt seit Jahren fast ausschließlich auf den siebten Feldspieler. Auch in Hohn ging der Plan auf, weil der HSG in gut zehn Minuten halbzeitübergreifend nur ein Tor gelingen wollte, der MTV schraubte in der Phase seine Führung auf 24:17 (37. Minute) in die Höhe.

Hinrichsen kritisierte: „Das ging mir in der zweiten Hälfte viel zu schnell, wie wir das Spiel im Angriff aus der Hand gegeben haben.“ Beim Stand von 19:27 nahm er die Auszeit, stellte auf eine 4:2-Deckung um, die den Gegner zu mehr Fehlern zwang. Aber: Die Partie plätscherte trotzdem vor sich hin, weil die HSG ihrerseits unzählige Gelegenheiten ausließ, den Abstand auf weniger als fünf Tore zu verkürzen.

„Wenn man die Sensation schaffen will, muss man am Ende sagen können, dass vier bis fünf Leute eine Topleistung gebracht haben. Das kann ich heute leider nicht behaupten. Aber ich kann behaupten, dass wir Charakter gezeigt und uns nicht aufgegeben haben“, so Hinrichsens Resümee. Am Ende verlor die drittbeste Mannschaft der Rückrunde die Partie, bleibt aber mit 24:24 Punkten auf Tabellenplatz 6 – mit sieben Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone.

Schmidt (1), Haack; Heckel (6), Rohwer (1), Heinemann (2), Kock (1), H. Oettershagen (2), J. Oettershagen (3), Deleske (1), Schneider (6), Dau, Mumm (1), Hartwich (4)