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1. Männer Auf schmalem Grat zum Sieg?

Zwischen Hin- und Rückspiel gegen den SV Anhalt Bernburg liegen 133 Tage. Für die Handballer der HSG Eider Harde muss sich diese Zeit anfühlen wie ein Sprung von einem dichten, scheinbar undurchdringlichen Wald in ein offenes, weites Feld. Im Oktober gastierte die HSG als Letzter beim Tabellen-14. 18 Punkte hat die Truppe von Trainer Matthias Hinrichsen seitdem eingesammelt und sich im Gegensatz zum Gegner der größten Abstiegssorgen entledigt. Am Sonnabend (19.15 Uhr, Werner-Kuhrt-Halle) empfängt nun der Achte mit deutlichem Aufwärtstrend den Fünfzehnten der 3. Liga Nord-Ost. „Aber“, betont der Chefmahner und -warner Hinrichsen, „zwischen Selbstbewusstsein und Sorglosigkeit liegt nur ein schmaler Grat. Wir brauchen den vollen Fokus.“

Die HSG braucht jeden Fan, der sie zum Sieg trommeln, schreien und klatschen kann. Tickets (auch Sitzplätze) gibt es noch unter www.diginights.com.

Der 36:33-Hinspielsieg der HSG wirkte wie ein Befreiungsschlag damals. Dabei sind die Talstädter aus Sachsen-Anhalt alles andere als ein Lieblingsgegner. Bis zur Hinrunde verloren die Eider-Handballer alle drei Vergleiche, teilweise deutlich. Umso mehr Vorsicht ist geboten, wenn der SV am Sonnabend in Hohn aufschlägt. „Wir sind noch nicht durch, wir brauchen jeden Punkt. Es wäre wichtig, wenn wir gegen Bernburg zuhause punkten können. Wenn allerdings nur drei Spieler denken, wir gewinnen dieses Spiel sowieso, dann geht das zu 100 Prozent in die Hose. Jeder einzelne trägt die Verantwortung, diese Partie mit derselben Einstellung anzugehen wie die letzten Wochen“, fordert Hinrichsen Mentalität ein.

Dass die Gäste kein Kanonenfutter sind, ist eh klar, dass sie aber auch stets in der Lage sind zu überraschen, sah man am vergangenen Wochenende.

Gegen die Füchse Berlin II – gegen den Tabellenvierten spielte die HSG zuhause unentschieden – gewannen die Bernburger in eigener Halle mit 30:28. Hinrichsen: „Diesen Quervergleich haben die Bernburger gegen uns gewonnen.“

Ohnehin lässt sich das Team von Trainer Jan Illig selten abschießen. Oftmals verliert der SV nur knapp. Fun Fact: Offenbar bringt es in dieser Liga nichts lieb zu sein. Die Bernburger kassieren so wenig Zeitstrafen wie keine andere Mannschaft.

Dafür können sie Tore werfen. In der Angriffsstatistik rangieren sie mit 656 Treffern auf Platz sechs, direkt hinter der HSG Eider Harde mit 671 Toren. Mit Rechtsaußen Nico Richter, letzte Saison Gewinner der Torjägerkanone, und 2,07-Meter-Shooter Rick Harder positionieren sich gleich zwei Bernburger unter den Top-Ten-Torschützen der Liga. Hinrichsen: „Beides sind geile Spieler. Mir imponiert zudem deren Kleingruppenspiel mit dem Kreisläufer.“

Apropos geile Spieler. Mit der Zusage von Max Dau hat sich eines der letzten Puzzleteile für Hinrichsens Kader 25/26 zusammengefügt. Seit Wochen hält Dau den Laden im Mittelblock mit seinem kongenialen Partner Jannis Schneider zusammen. Das wird er auch nächste Saison im Trikot der HSG Eider Harde tun. „Es freut mich ungemein, dass Max bleibt. Man hat letztes Wochenende in Rostock erneut gesehen, was er einem gibt, wenn man ihm Vertrauen schenkt. Er identifiziert sich mittlerweile total mit seiner Rolle als überragender Abwehrstratege. Auch im Angriff hat er eine gute Qualität. Mein Problem als Trainer ist halt, dass ich einen großen Kader habe und nicht jedem Spieler in Abwehr und Angriff gleich viel Vertrauen schenken kann. Über kurz oder lang werden die Zuschauer aber bestimmt wieder sehen können, dass Max auch ein sehr guter Angriffsspieler ist.“

Hier findet Ihr den Giebel

Infos zum Gegner

SV Anhalt Bernburg

Tabellenplatz 15, 13:29 Punkte

6 Siege, 1 Remis, 14 Niederlagen

656 Tore, davon 72 Siebenmeter, 701 Gegentore

Höchster Sieg: 36:23 gegen den TSV Altenholz

Höchste Niederlage: 25:42 beim Stralsunder HV

Beste Torschützen: Rechtsaußen Nico Richter 143/56 Tore in 21 Spielen; Rückraum Links Rick Harder 128 Tore in 20 Spielen; Rückraum Rechts Clemens Grafenhorst 85/16 Tore in 20 Spielen

Meiste Zeitstrafen: Rick Harder mit 15 in 20 Spielen

Zeitstrafen als Team: 61 in 21 Spielen

Die Partie wird live auf www.sportdeutschland.tv übertragen.