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1. Männer Platzt der Knoten in der „Bruno-Hinz-Hölle“?

Punkte gegen den SV Anhalt Bernburg mitzunehmen, war für die Handball-Männer der HSG Eider Harde bislang so erfolgreich wie der Versuch, Pudding an die Wand zu nageln – ein Ding der Unmöglichkeit. Nach allen drei Drittliga-Begegnungen standen die Spieler von Trainer Matthias Hinrichsen mit leeren Händen da. Am Sonnabend (18 Uhr, Bruno-Hinz-Sporthalle, live auf www.sportdeutschland.tv) nimmt die HSG den vierten Anlauf, den Bernburgern Zählbares abzuluchsen. Eider-Kapitän Georg Rohwer sagt klipp und klar: „Natürlich wollen wir gewinnen.“ Eine kaum überraschende Aussage, denn eine gut 350 Kilometer lange Busreise lässt sich mit einem Auswärtssieg im Gepäck deutlich ausgelassener angehen. Anmeldungen für den Bus nimmt wie immer lennartmeier@gmx.de entgegen.

Was bei einem Sieg auf der Rückreise im Bus abgeht, kann sich jeder zusammenreimen. Plötzlich ist jeder weitere Asphaltkilometer kein Problem mehr. Aber wie vertreiben sich die Hinrichsen-Männer auf der Hinfahrt die Zeit? Rohwer: „Einige schlafen, andere hören Musik oder lesen, wieder andere lernen für die Uni.“ Und dann zocken noch einige Karten. Kein Doppelkopf oder Skat, sondern Wizard (zu deutsch: Zauberer). Bis zu sechs Spieler können mitspielen – wie beim Handball.

Zum Wizard-Team gehören Kapitän Rohwer, Jannik Oettershagen, Tjorben Heckel, Hauke Frahm, Jesse Kock und Finn-Luca Bies. Vielleicht gelingt dieser „Aufstellung“ auch auf dem Hallenboden ein magischer Abend.

Apropos Bruno Hinz, gefallen im Spanischen Bürgerkrieg 1937. Nach dem kommunistischen Kämpfer wurde die 1980 fertiggestellte Heimspielstätte des SV (800 Sitzplätze) benannt, in der es bisweilen hitzig zugeht. Direkt hinter den Spielerbänken hocken die Fans, eine spezielle Situation für alle Beteiligten. In der abgebrochenen Saison 2020 ging die HSG hier mit 22:37 unter. Vergangene Spielzeit lief es besser, trotzdem jubelte am Ende der Gastgeber beim 27:26-Heimsieg. Und auch in Hohn konnte sich die HSG nicht revanchieren (27:30).

Diese Saison stellt sich die Ausgangslage folgendermaßen dar. Die HSG gastiert als Letzter (2:10 Punkte) beim Tabellen-14. (2:8) Ihre einzigen Punkte holten die Talstädter zuhause gegen den DHK Flensborg (42:39). Rohwer: „Wir haben uns im Videostudium auf wenige Szenen des SV konzentriert, hauptsächlich lag der Fokus auf der Analyse unseres Spiels.“

Infos zum Gegner

Erfolge: 1962 gelang dem damaligen Verein Motor Bernburg der Aufstieg in die DDR-Liga. Nach der Wiedervereinigung wurde aus Motor Bernburg der SV Anhalt Bernburg. 1991/92 und von 2001 bis 2009 spielte der Verein in der 2. Bundesliga.

Berühmte Ex-Spieler: Olympiasieger Dimitri Filippov und Nationaltorhüter Martin Ziemer.

Verlustreicher Abgang: Mit dem Abgang von Christian Herz büßten die Bernburger ihren Dreh- und Angelpunkt im Rückraum ein. Er wechselte studienbedingt zum Regionalligisten SG Hamburg-Nord.

Platzierung in der Saison 2023/24: 11. Platz (25:35 Punkte)

Duelle 2023/24: SVA vs. HSG 27:26; HSG vs. SVA 27:30

Die drei besten Torschützen der Saison 2023/24: Rechtsaußen Nico Richter, Torschützenkönig der 3. Liga Nord-Ost (202 Tore, davon 77 Siebenmeter, 29 Spiele), Rückraum Christian Herz (152 Tore, 29 Spiele, jetzt SG HH-Nord), Rückraum Rechts Clemens Grafenhorst, Bruder von Yves Grafenhorst, Co-Trainer beim SC Magdeburg (100 Tore, davon 8 Siebenmeter, 28 Spiele)