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1. Männer Ungeschlagen-Serie geht weiter

Handball-Herz, was willst du mehr? Das Drittliga-Duell zwischen der HSG Ostsee und den Gästen der HSG Eider Harde bot all das, weshalb der Fan in die Halle geht. Guten Sport, Emotionen auf Feld, Bank und Tribüne, jede Menge Thermik und Spannung. Drama, Baby, Drama, würde Bruce Darnell rufen. Germany‘s Next Topderby! Nach 60 intensiven Minuten trennten sich die Kontrahenten in einer (nicht ausverkauften) Neustädter Gogenkroghalle 29:29. An ein halbes Happyend sah es für die Truppe von Trainer Matthias Hinrichsen zur Pause nicht mehr aus. Nach miserablen letzten neun Eider-Minuten in Hälfte eins lag die Gäste-HSG mit 11:15 zurück. Nur ein Törchen gelang von Minute 21 bis zum Pausenpfiff. „Da habe ich den Faden verloren“, gab Hinrichsen unumwunden zu. Warum, erklärt er uns.

„Ich habe mich zu viel mit Schiedsrichterentscheidungen beschäftigt und hätte im Nachhinein andere Personalentscheidungen treffen müssen. Den Vier-Tore-Rückstand nehme ich auf meine Kappe. Umso besser, dass wir uns zurückgekämpft haben. Großes Kompliment an die gesamte Mannschaft. Wir nehmen es immer mehr an, Handball zu kämpfen. Mir machen solche Spiele unheimlich Spaß, wenn zwei emotionale Teams aufeinandertreffen“, resümierte Hinrichsen, dessen Mannschaft nach dem Seitenwechsel dauerackerte wie ein Duracell-Hase mit Backe an den Pfoten.

Nein, auch hier wollte den Eider-Handballern bei weitem nicht alles gelingen, aber es lief wesentlich besser als davor. 18 Tore warf die Hinrichsen-Crew in den zweiten 30 Minuten. Gut drauf war die rechte Flügelzange mit den beiden Linkshändern Jesse Kock und Sören Hartwich. Je fünf Treffer gingen auf ihr Konto.

Wichtig auch: die Treffersicherheit von Kevin Hamann vom Siebenmeterstrich. 6 von 7 Strafwürfen verwandelte der Linksaußen. Bei Ostsee war der Halbrechte Jasper Bruhn (10 Tore) nicht zu stoppen. Von niemandem. Fast jede seiner Aktionen gelang.

Dieser Bericht kommt ebenfalls erneut nicht ohne ein Lob für Eider-Keeper Jorge Schmidt aus, der in den letzten sieben Minuten sein Tor regelrecht abschloss und den Schlüssel wegwarf. Ultrawichtig: Sein gehaltener Siebenmeter von Friedrich Kilias in der letzten Minute – spielübergreifend übrigens der dritte vergebene Strafwurf hintereinander von Ostsees Mittelmann.

Schmidt hatte sich augenscheinlich den Move von Vinnhorst-Schlussmann Nikolay Petrov abgeschaut. Weit hinaustreten, um dann im letzten Moment auf die Grundlinie zurücktippeln. Genauso wie Petrov vor einer Woche in der Schlussminute gegen die HSG Ostsee machte es der Eider-Torwart und raubte damit Kilias offenbar den Nerv. 20 Sekunden vor Abpfiff hatte die HSG dann noch die Chance auf den Sieg. Aber…

… die Schiedsrichter kamen zu der spontanen Erkenntnis, den Arm zum Zeitspiel hochnehmen zu müssen und zwangen somit die HSG, aus schlechter Position zu (ver)werfen. „Es war vielleicht nicht das schönste Spiel, aber ein sehr spannendes Derby und ein krasser Kampf. Jorge hält nachher mit seinen Paraden den Punkt fest. Wir sind zwar nicht vollends zufrieden, aber wenn man kurz vor Schluss 26:28 zurückliegt, dann ist es letztlich ein gewonnener Punkt“, so das Fazit von Eider-Kapitän Georg Rohwer, dessen Serie gegen Ostsee bestehen bleibt. Noch nie in der 3. Liga hat die HSG Eider Harde ein Spiel gegen den Rivalen verloren.

Am kommenden Sonnabend geht es für die HSG zum SC Magdeburg II. Warum sollte nicht auch in der Landeshauptstadt etwas gehen? Vier Spiele in Folge ist die HSG nun schon ungeschlagen.

Schmidt, Haack; Heckel (2), Rohwer (1), Heinemann (2), Hamann (8/6), Kock (5), H. Oettershagen, Hartwich (5), Fülbier, Bies (3), Deleske, Schneider (2), Frahm, Glumm (1), Dau