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1. Männer Auswärts will die HSG genießen

On the road again. Der 5. Spieltag in der 3. Liga Nord-Ost führt die Handball-Männer der HSG Eider Harde auf die A24 gen Berlin. Am Sonntag warten in der Millionenmetropole die Jungfüchse auf den Dorfverein aus Schleswig-Holstein. Anwurf in der Lilli-Henoch-Sporthalle (Sportforum Hohenschönhausen) ist um 16.30 Uhr (www.sportdeutschland.tv). Die HSG verspürt große Lust, mit einem Auswärtssieg den aktuellen Platz 16 (2:6 Punkte) verlassen zu können. Wenn der Handball eines lehrt, dann dass Rückschläge keine Niederlagen bleiben müssen, sondern der Ansporn für den nächsten großen Wurf sein können.

Die Trainingswoche der Eider-Handballer lässt sich in zwei Teile splitten. Der eine beschäftigte sich mit der Aufarbeitung der 37:44-Derbyniederlage beim TSV Altenholz, der andere mit der Vorbereitung auf die Fuchsjagd. Die verlorenen Punkte im Nachbarschaftsduell taten dem Team enorm weh, vor allem das „wie“ nervte. Ergibt ein Nichtangriffspakt im gesellschaftlichen Miteinander Sinn, stört er beim Handball. Nicht ein einziges Mal schepperte es in der Eider-Abwehr, die Altenholzer hatten leichtes Spiel.

„Das war von der Abwehrintensität alles, aber kein Derby“, stellte HSG-Trainer Matthias Hinrichsen fest, „so ehrlich müssen wir miteinander sein. Wir haben die verkehrten Schlüsse gegen die vier Rückraumspieler des TSV gezogen. Mental müssen wir das Spiel aber auch aufarbeiten. Sowohl gegen Cottbus als auch jetzt gegen Altenholz hat sich der Schlendrian bei uns eingeschlichen.“ Gegen die Füchse braucht den niemand.

Die Füchse Berlin II als einen Lieblingsgegner der HSG zu betiteln, wäre zu hoch gegriffen. Fakt ist aber: Die Hinrichsen-Truppe hat in der 3. Liga von vier Duellen noch keines verloren. Hinrichsen: „Wir machen uns trotzdem keinen Druck. Auswärts werden wir niemals in dieser Liga Favorit sein. Wir wollen das Spiel genießen, nicht aufs Ergebnis schauen und unsere Prozessziele erreichen: eine gute Abwehr stellen und als Team alles reinwerfen.“

Die Jungfüchse rangieren derzeit mit 3:5 Zählern auf dem zwölften Platz. Wie vor jeder Saison ist ihr Kader ordentlich durcheinander gewürfelt worden, die größten Talente verabschieden sich zu anderen Teams in höhere Gefilde, dafür rücken zahlreiche A-Jugendliche nach, die zweifelsohne zu den besten Nachwuchsspielern des Landes zählen. Die ältesten Spieler im Füchse-Aufgebot wurden 2002 geboren, dazu zählt der französische Torhüter Elie Ona, die Youngster im Kader entstammen dem Jahrgang 2006 und könnten eigentlich noch A-Jugend spielen.

Dass das Bundesliga-Team der Füchse die Kooperation mit dem VfL Potsdam wegen dessen Aufstieg in die 1. Liga beenden musste, dürfte der Qualität der Jungfüchse zuträglich gewesen sein. Einige Talente im Kader haben bereits Erstliga-Luft schnuppern dürfen, darunter der angesprochene Elie Ona im Tor sowie Lucas Mohr, Felix Mart, Lauro Pichiri (kam vom TSV Anderten) und Anton Preussner, der im Sommer mit der U20 des DHB bei der EM weilte.

Was sich bereits nach vier Spieltagen feststellen lässt, die Liga ist ausgeglichen wie selten. Ergebnisse wie der 32:31-Sensationssieg des Aufsteigers DHK Flensborg beim Titelverteidiger MTV Braunschweig oder die Elf-Tore-Niederlage des Zweitliga-Absteigers TuS Vinnhorst beim Stralsunder HV (23:34) lassen aufhorchen. Hinrichsen vermutet: „Vielleicht braucht man in dieser Saison 24 bis 26 Punkte, um drin zu bleiben.“

Ein Eider-Spieler, der am letzten Wochenende eine große Karaffe Selbstbewusstsein getrunken hat, ist Thore Heinemann. Nach seinen zehn Toren am Freitag in Altenholz wurde er tags darauf erstmals in der 2. Liga beim VfL Bad Schwartau eingesetzt. Schon in der ersten Hälfte schickte ihn Trainer David Röhrig für gute zehn Minuten im Angriff auf die Platte. Am Ende erzielte er kurz vor Abpfiff sogar sein Premierentor. „Das war alles hammeraufregend, ich war schon beim Einlaufen richtig nervös. Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich schon in der ersten Halbzeit reindarf. Es hat großen Spaß gemacht.“ Schon am Freitag geht es für Heinemann mit dem VfL zum Auswärtsspiel nach Minden.

Gute Nachrichten kommen auch von Jari Glumm. Im Training macht der Rückraum-Shooter große Fortschritte, springt schon wieder fast wie früher durch die Abwehr. Jetzt kommt es darauf an, was sein Return-to-play-Test in den nächsten Wochen ergibt.

Wer die HSG nach Berlin begleiten möchte, hat dazu im Teambus die Gelegenheit. Anmeldungen wie immer an lennartmeier@gmx.de.

Infos zum Gegner

Philosophie: Für die Füchse Berlin steht die Nachwuchsförderung an erster Stelle – dabei wird neben der sportlichen Entwicklung auch auf die Vermittlung von Werten geachtet.

Ziele: Die Berliner, die traditionell mit zahlreichen Jugend- und Juniorennationalspielern gespickt sind, sollen die Zukunft des deutschen Handballsports mitprägen. Auf das Ziel wird mindestens einmal täglich gemeinsam im Training hingearbeitet.

Erfolge: 2021, 2023 und 2024feiertendie B- und A-Jugend die Deutsche Meisterschaft. 2021 wurde das Leistungssportzentrum Schulweltmeister.

Bekannte ehemalige Jungfüchse: Paul Drux und Fabian Wiede

Platzierung in der Saison 2023/24: 3. Platz (38:22 Punkte)

Duelle 2023/24: Füchse vs. HSG 26:35; HSG vs. Füchse 28:26

Die drei besten Torschützen der Saison 2023/24: Linksaußen Marvin Siemer (151 Tore/18 Spiele, jetzt VfL Potsdam), Linksaußen Ole Machner (110/28, jetzt ASV Hamm-Westfalen), Mittelmann Benedikt Kühn (95/21, jetzt GWD Minden)