1. Männer Achtungserfolg, aber die HSG will mehr

Die Mut-Infusionen haben gewirkt. Gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer der 3. Liga Nord-Ost HC Empor Rostock zeigten die Handballer der HSG Eider Harde am Samstagabend eine äußerst couragierte Vorstellung, die leider nicht mit Punkten belohnt wurde. Nach 60 umkämpften Minuten musste sich der Underdog dem leuchtturmgroßen Favoriten knapp mit 35:38 (17:21) geschlagen geben. Allgemeiner Tenor: Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen, dieses Spiel macht Hoffnung. Das honorierten auch die Zuschauer, die minutenlang nach Abpfiff Applaus spendeten. Standing Ovations nach einer Niederlage, das hat es lange nicht mehr gegeben in der Hohner Werner-Kuhrt-Halle.
Die Tribüne war mit gut 450 Zuschauern voll besetzt, die Stimmung richtig gut, nur die Heimniederlage wollte nicht dazu passen. „Angesichts der Leistung gehe ich nicht komplett unglücklich ins Bett, aber eben auch nicht glücklich, weil wir wieder keine Punkte haben“, meinte HSG-Trainer Matthias Hinrichsen ein paar Stunden nach Schlusspfiff.
Die Gäste aus Meck-Pomm waren mit ganz viel Pokaleuphorie nach Hohn gereist. Mit derselben Mannschaft, die am Samstag gegen die HSG auflief, hatte der HCE am Mittwoch Zweitligist HSG Nordhorn-Lingen aus dem Pokalwettbewerb gekegelt. Damit stehen die Rostocker um Trainer Nicolaj Bredekjær Andersson (übrigens der ältere Bruder von Füchse-Star Lasse Andersson) bereits im Achtelfinale des DHB-Pokals und treffen dort zu Hause auf die HBW Balingen-Weilstetten.
Gegen diesen scheinbar übermächtigen Gegner hielt die HSG Eider Harde richtig gut mit. Die Rostocker, angefeuert von zahlreichen Anhängern, mussten alles raushauen, um die Punkte aus Hohn entführen zu können. Nach einem 5:0-Lauf verkürzte die HSG in der 50. Minute sogar auf nur ein Tor. Hendrik „Hans“ Oettershagen traf zum 31:32. Der Goliath der Liga wankte, er fiel aber nicht.
Hinrichsen: „Für den ganz großen Wurf hat es leider nicht gereicht, weil uns am Ende unter anderem ein bisschen Fortuna fehlte. Die Rostocker haben aber verdient gewonnen, wir waren immer ein wenig hinten dran.“ Tatsächlich hätte man ein, zwei Zeitstrafen- oder Siebenmeter-Entscheidungen auch anders treffen können, aber so what!
Hinrichsen fasste die Partie zusammen: „Das Spiel war ein Schritt in die richtige Richtung, mehr nicht. Es wäre jetzt fatal, wieder in eine Zufriedenheitslethargie zu verfallen. Es war ein kleiner Schritt, um demnächst wieder Punkte zu holen.“
Dem Eider-Coach gefiel die Abwehrarbeit seiner Mannschaft: „Wir hatten viele gute Sequenzen, haben es ihnen schwer gemacht, zu Toren zu kommen. Letztlich war es dann oft die individuelle Qualität, die ihnen geholfen hat.“ Im Angriff ließ sich auch kaum meckern. 35 Tore hat in der Liga noch kein Team dem HCE eingeschenkt. Hinrichsen abschließend: „Wir haben viel variiert, alles rausgehauen und eine gute Leistung abgeliefert.“
Schmidt, Ataman; Heckel (3), Schneider (3), Rohwer, Heinemann (8), Dau (1), Hamann (5/4), Kock (2), H. Oettershagen (5), J. Oettershagen (3), Hartwich (3), Fülbier, Bies (2), Deleske






