männliche Jugend D Männliche Jugend D ist Vizelandesmeister!
Nach der überstandenen Vorrunde mit 2 Siegen in Silberstedt am 7. Mai ging es gleich eine Woche später zum abschließenden Final Four in das Sportzentrum Maurepass nach Henstedt-Ulzburg.
Bereits im Vorwege kam es zur großen Überraschung für Spieler, Trainerteam sowie Eltern, denn der HSG-Vorstand hatte kurzerhand beschlossen, einen großen Bus zu chartern. So traf sich der HSG-Tross am Sonntagmorgen um 8:30 Uhr bei strahlendem Sonnenschein in Hohn und reiste mit Busfahrer Heino Klein an Torge Stäckers 13. Geburtstag entspannt nach Henstedt-Ulzburg an.
Spiel 1 gegen den MTV Lübeck: 21:17 (12:7)
Motivationsprobleme gegen den ersten Gegner gab es nicht! Da war noch eine Finalniederlage von den Internationalen Lübecker Handballtagen offen, die unbedingt gerächt werden musste. Seinerzeit hatte die HSG Eider Harde nach der regulären Spielzeit 14:13 gewonnen. Der Schiedsrichter befand jedoch, dass man wie beim Fußball auch mal nachspielen könnte und ließ so lange nachspielen, bis der heimische MTV den 14:14-Ausgleich erzielt hatte. Das anschließende Siebenmeterwerfen verloren die fassungslosen Spieler der HSG Eider Harde. Nun waren die Karten aber neu gemischt … Neutrale Schiedsrichter, neutraler Boden … Jedoch ging es um viel mehr! Zudem gesellte sich die Tatsache, dass Headcoach Heiko nicht dabei war, da sein Sohn Jonas an diesem Tage seine Konfirmation feierte, so dass erstmals das Trainerteam Dirk Kunze / Jörg Gosch hieß.
Wir begannen ein wenig nervös und lagen nach 2 Minuten mit 1:3 hinten. Aber auf diese Situation waren wir vorbereitet und blieben ruhig. Innerhalb von 5 Minuten wurde der Spielstand in eine 5:3-Führung gedreht, da nun konzentrierter in der Abwehr gearbeitet und vorne die Kugel sicher gespielt wurde. Die Mannschaft setzte genau das um, was ihnen zuvor in der Kabine mit auf den Weg gegeben wurde. Laufbereitschaft zeigen, Kopf nach oben und den freien Mitspieler sehen. Nach einer 12:7-Halbzeitführung führten die Jungs das Spiel weiter sicher fort, so dass früh gewechselt und Kräfte eingeteilt werden konnten. Immerhin hatten wir bereits zu diesem Zeitpunkt mit Max Dau und Jaron Hasselbruch deutlich angeschlagene Spieler. In diesem Spiel zeigte besonders der linke Flügel mit Max Dau und Jan Bornhöft eine ganz starke Leistung! Über 19:12 (25. Minute) wurde ein letztlich verdienter 21:17-Erfolg eingefahren. Das erste Spiel, das ja meistens das schwerste bei uns ist, war gewonnen!
Aufstellung:
Meiko Tropper (TW) und Felix Förster (TW); Jaron Hasselbruch (1 Tor), Leon Stamp (2), Till Stollberg, Henrik Marsen, Christoph Vomacka (3), Jonah Schatz (1), Jesper Lorenzen (1), Jan Bornhöft (6), Max Dau (7), Torge Stäcker und Rasmus Kunze.
Spiel 2 gegen die DHG Sandesneben: 23:17 (10:8)
Unmittelbar nach Spielschluss begann schon die Spielvorbereitung auf unser nächstes Spiel gegen den Meister aus Lauenburg/Stormarn. Diese hatten ihr Auftaktspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt zwar deutlich verloren, hatten jedoch ein Spiel Pause und mussten nicht wie wir zweimal hintereinander ran. Unser Haupttorschütze im ersten Spiel Max musste aufgrund seiner anhaltenden, schmerzhaften Probleme im rechten Fuß passen, da er kaum gehen konnte. Jaron signalisierte ebenfalls, dass ein Einsatz seinerseits (Adduktorenprobleme) nur punktuell möglich sei, so dass nun das Kollektiv gefragt war. Zu allem Überfluss gesellten sich gleich im ersten Spielabschnitt Leon Stamp und Christoph Vomacka mit Knieprellungen zum Lazarett, so dass wir Dörte Schatz kurzerhand als „Physio“ in den Spielbericht nachtragen ließen, die nun Schwerstarbeit am Rande zu leisten hatte. So blieb es nach einer anfänglichen 4:2-Führung knapp. Die Frage „Wie lange halten unsere Kräfte?“ schwirrte in den Köpfen des Trainergespanns …
Teilweise bot sich den Zuschauern folgende Bild auf dem Spielfeld: Ein humpelnder Jaron, ein mit teilweise Tränen in den Augen weiterkämpfender Chrissi, aber ein Team, das weiter bereit war, für sein Ziel zu kämpfen. Ein angeschlagener Boxer, der aber immer noch Kräfte freisetzen konnte und jede gelungene Aktion feierte … Die Rückraumschützen waren außer Gefecht, aber nun zeigte eine andere Achse, was in ihr steckte. Rasmus Kunze fand mit seinem Auge immer wieder Jonah Schatz am Kreis, der sicher vollstreckte und in jeder Lage angespielt werden konnte. Über eine 10:7 retteten wir uns erst einmal in die Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit machten die Jungs – Leon konnte jetzt auch wieder mitwirken und Chrissi biss auf die Zähne – dort weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten. Rasmus und Leon als Spielgestalter, Jonah und Jan als dankbare Abnehmer. Felix Förster, der den bis dahin glücklosen Meiko Tropper im Tor ablöste, gab der Abwehr durch ein paar tolle Paraden Rückhalt. Immer wieder das Spiel über den Kreis und eine bärenstarke Abwehrleistung von Jonah im Abwehrzentrum führten zu einer zwischenzeitlichen 20:14-Führung nach 25 Minuten, so dass letztlich ein sicherer 23:17-Sieg eingefahren wurde.
Aufstellung:
Meiko Tropper (TW) und Felix Förster (TW); Jaron Hasselbruch (2), Leon Stamp (2), Till Stollberg (1), Henrik Marsen, Christoph Vomacka (3), Jonah Schatz (8), Jesper Lorenzen, Jan Bornhöft (4), Max Dau (n. e.), Torge Stäcker und Rasmus Kunze (3).
Spiel 3 gegen die SG Flensburg-Handewitt: 18:19 (9:10)
Nach diesem Erfolg konnten sich die Jungs zweieinhalb Stunden erholen. Dörte Schatz leistete weiterhin Schwerstarbeit, um die Jungs für das echte Finale (Flensburg hatte bis dahin auch beide Spiele gewonnen) wieder fit zu machen. Torge versorgte seine Mannschaftskollegen mit Leckereien anlässlich seines Geburtstages. Es blieb sogar Zeit, auch mal kurz die mitgereisten Mütter mit den Worten „Achja, heute ist ja MUTTERTAG!“ zu begrüßen und zu umarmen. Alle bissen nun noch einmal die Zähne zusammen und wollten den krönenden Abschluss: Den Titel des Landesmeisters! Auch Heiko war 20 Minuten vor dem Spiel eingetroffen, um den Jungs die nötige Unterstützung zukommen zu lassen.
Aber der Gegner war kein geringerer als der amtierende Landesmeister mit einem sehr spielstarken Mats Johann Wehder, der – wie wir wussten – Spiele allein entscheiden konnte, sowie einem 1,90 m großen Tjark Arge Jessen. Auch Max unternahm einen letzten Versuch, indem er einfach seine Einlage aus dem Schuh des lädierten Fußes nahm und wollte seinem Team helfen.
Flensburg übernahm gleich zu Beginn des Spiels das Zepter und legte mit 5:2 vor. Wir aber blieben dran … 6:6-Ausgleich! … Wir waren im Spiel! Würde die Kraft reichen? Leider kamen nun ein paar Widrigkeiten mehr als „nur“ Schmerzen einzelner Spieler hinzu. Fragwürdige Entscheidungen zu unserem Nachteil: Zwei saubere Tore durch Jan von Linksaußen sowie Rasmus (schöner Treffer aus dem Rückraum in den Bügel der langen Ecke) wurden wegen angeblicher Schrittfehler abgepfiffen. Auf der anderen Seite wurde zweimal ein deutlicher Eintritt eines Flensburger Spielers nicht gepfiffen, so dass wir zur Halbzeit mit 9:10 hinten lagen. Nicht wir waren von dem Namen SG Flensburg-Handewitt beeindruckt, sondern scheinbar vielmehr die Schiedsrichter! Schade!
Aber unsere Jungs ließen die Köpfe zu keiner Zeit hängen und kämpften!
Der angeschlagene Boxer glich zu Beginn der 2. Hälfte durch Chrissi aus und ging sogar durch Leon mit 11:10 in Führung! Die mitgereisten Eltern, zukünftigen Mitspieler und weiteren nachgereisten Fans trommelten und klatschten, was das Zeug hielt. Flensburg konterte, glich sofort aus und ging seinerseits mit 13:11 in Führung. Wir mobilisierten alles, was wir hatten und glichen erneut zum 14:14 aus! Meiko hielt nun, was er halten konnte!
Das Spiel war nun von Spannung kaum zu übertreffen!! Wieder 2 Tore für Flensburg – 14:16! Diesmal erneut begünstigt durch 2 nicht gepfiffene technische Fehler der Flensburger!! 15:16-Anschlusstreffer durch den wieder stark spielenden Jonah! Flensburg erhöht auf 17:15 – Verwarnung für Heiko (aber Recht hattest Du! Warum wird immer nur gegen den Dorfverein gepfiffen?)! 18:15 – noch 1:40 Minuten zu spielen… der Drops ist gelutscht!
Auszeit durch uns! Wir wollen noch einmal alles geben, um zumindest irgendwie ein Unentschieden herauszuholen und sagen zu können, dass uns niemand schlagen konnte. Toller Spielzug über Linksaußen an den Kreis, 16:18 durch Jonah, 17:18 durch Rasmus, noch 50 Sekunden! Noch war alles drin!! Flensburg nimmt die Auszeit! Anweisung durch Heiko, den starken Mats Wehder nicht werfen zu lassen! Wiederanpfiff! Flensburg bekommt das Zeitspiel angezeigt, jedoch nimmt sich Hightower Tjark Jessen die Kugel und hämmert das Ding aus 11 Metern zwischen Latte und Meikos Kopf in die Maschen. Jarons Anschlusstreffer zum 18:19 hilft nichts mehr, der angeschlagene Boxer fiel!
Trotzdem versammelten sich Spieler und Trainer unmittelbar nach dem Schlusspfiff zu einem Jubelkreis, denn wir sind VIZELANDESMEISTER!! Da stand der Boxer schnell wieder! Wir haben zwar auf dem Spielberichtsbogen verloren. Aber wer das Turnier miterlebt hat, dürfte erkannt haben, dass das spielstärkste TEAM des Landes von der Eider kommt!
Aufstellung:
Meiko Tropper (TW) und Felix Förster (TW); Jaron Hasselbruch (4), Leon Stamp (2), Till Stollberg, Henrik Marsen, Christoph Vomacka (2), Jonah Schatz (7), Jesper Lorenzen, Jan Bornhöft (1), Max Dau (1), Torge Stäcker und Rasmus Kunze (1).
Natürlich bleibt bei einigen ein fader Beigeschmack, der einige Widrigkeiten miterlebt hat, auf die wir hier gar nicht näher eingehen wollen. Aber das sollen die Verantwortlichen mit ihrem sportlichen Gewissen vereinbaren!! Wir sind stolz auf das tolle Team, das sich in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert hat – und das in einem DORFVEREIN!
Bedanken möchten wir uns in jedem Fall noch bei dem Vorstand der HSG Eider Harde für die Gestellung des tollen Busses, so dass die Rückfahrt kurzweilig und gemeinsam bleiben konnte, allen Mitgereisten für die tolle lautstarke Unterstützung sowie der Familie Förster-Hansen für die geile Poolparty mit Pizza nach der Busfahrt in Hamdorf!!!