1. Männer Hält die Serie?

Empor, empor, immer weiter empor. In den letzten Monaten haben sich die Handballer der HSG Eider Harde vom Tabellenende der 3. Liga Nord-Ost bis auf den siebten Platz emporgeackert. Mit 20 Punkten auf der Habenseite kratzt die Mannschaft von Trainer Matthias Hinrichsen eher an Rang vier, als dass sie gen Abstiegszone schielen müsste. Ausgerechnet der HC EMPOR Rostock könnte an diesem Wochenende den Aufwärtstrend der HSG-EMPORkömmlinge stoppen, der aufstiegsambitionierte Tabellenzweite hat in diesem Kalenderjahr noch keinen Zähler abgegeben und vier Mal in Serie gewonnen.
Auf der anderen Seite haben die Eider-Handballer elf Mal in den vergangenen zwölf Partien gepunktet. Vollgepumpt mit Selbstvertrauen fahren sie an die Ostsee. Dort ertönt am Sonntag um 16 Uhr der Anpfiff in der OSPA-Arena an der Tschaikowski Straße, die zuletzt mit mehr als 700 Fans immer rammelvoll und ausverkauft war. Für alle Couch Potatoes empfiehlt sich eine Live-Übertragung auf sportdeutschland.tv.
Das sagt Coach Hinrichsen über die Erfolgsaussichten: „Die Rostocker müssen dieses Heimspiel auch erst spielen. Für uns ist es kein Weltuntergang, wenn wir hier verlieren, für die Rostocker dagegen schon. Sie kämpfen um den Aufstieg und brauchen diese Punkte.“ Im Hinspiel hielt die HSG lange mit, verkürzte in der 50. Minute sogar nochmal auf 31:32. Am Ende setzte sich der Favorit mit 38:35 durch.
Ob es am Sonntag erneut so eng wird, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall fährt die HSG ausgeruht nach Rostock. Erst am Donnerstag bat Hinrichsen zum Training. Von Sonntag bis Mittwoch war Handballauszeit angesagt. Den Kopf einmal freipusten. „Jetzt sind wir physisch und psychisch wieder voll auf der Höhe“, sagt Hinrichsen.
Das wird auch nötig sein, denn zuhause sind die Rostocker eine Macht. In den eigenen vier Wänden schlugen sie diese Saison schon Erstligist VfL Potsdam im Pokal und schmissen Zweitligist HSG Nordhorn-Lingen raus. Nur gegen die direkten Konkurrenten um den Gang in die 2. Liga, MTV Braunschweig und TuS Vinnhorst, mussten die Rostocker Federn lassen. Beeindruckend ist, wie viele Fans Empor immer wieder mobilisiert. Im Derby gegen den Stralsunder HV kamen mehr als 3.700 Zuschauer in die Stadthalle.
Die Erfolge von früher hallen nach. Der SC Empor Rostock war einer der erfolgreichsten Handballvereine der DDR, der sich insgesamt sieben Meistertitel und sieben Pokalsiege erspielte. Empor war der einzige Verein, der in allen Spielzeiten (ab Gründung 1955) in der DDR-Oberliga spielte. Nach wie vor hat der Club eine große Fanbase.
Und eine gute Mannschaft. „Wir müssen sehr diszipliniert spielen und sie möglichst ins gebundene Spiel 6 gegen 6 bekommen. Dann haben wir eine Chance. Im Hinspiel haben wir viel zu viele Tempotore kassiert“, erinnert sich Hinrichsen, der sich auf seine Deckung zuletzt verlassen konnte. „Wir haben auch gegen die Füchse in Gleichzahl gut gedeckt, nur unsere Unterzahl-Abwehr war richtig schlecht.“
Gegen Empor setzt Hinrichsen auf eine variable Abwehr mit Überraschungseffekt: „Ich gehe davon aus, dass wir unterschiedliche Systeme spielen werden.“
Infos zum Gegner
HC Empor Rostock
Tabellenplatz 2, 30:8 Punkte
15 Siege, 4 Niederlagen
644 Tore, davon 44 Siebenmeter, 549 Gegentore
Höchste Siege: 38:20 gegen die HSG Ostsee
Höchste Niederlage: 27:34 beim TSV Altenholz
Beste Torschützen: Linksaußen Kay Funke 88/27 Tore in 17 Spielen; Rechtsaußen Richard Lößner 81 Tore in 18 Spielen; Rückraum-Rechts Andre Meuser 74 Tore in 18 Spielen
Meiste Zeitstrafen: Elias Gansau 14 in 19 Spielen
Zeitstrafen als Team: 68 in 19 Spielen
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