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1. Männer 3. Liga: Vorfreude auf den Hexenkessel

Auf geht’s für die Drittliga-Handballer der HSG Eider Harde zu einem der stimmungsvollsten Auswärtsspiele der Saison. Am Sonntag fährt der Reisebus in die Hansestadt Stralsund. In der dortigen Vogelsanghalle warten rund 900 Fans, die das Team von Trainer Matthias Hinrichsen mit ordentlich Radau begrüßen werden. „Die Stralsunder unterstützen ihre Mannschaft richtig geil. Es macht so viel Spaß, vor so einer Kulisse spielen zu dürfen. Deshalb betreiben wir diesen Sport“, schwärmt Co-Kapitän Jannik Oettershagen. Anpfiff beim heimstarken Tabellenfünften Stralsunder HV (19:15 Punkte) ist um 16 Uhr. Anmeldungen für den Fanbus (Abfahrt 9.30 Uhr) werden unter lennartmeier@gmx.de angenommen. Wer keine Zeit hat mitzufahren, schaut auf www.sportdeutschland.tv zu.

Aus gegebenem Anlass erfolgt an dieser Stelle ein Hinweis auf das Kreisderby am Freitag, 31. Januar, gegen den TSV Altenholz. Tickets gibt es ausschließlich im Vorverkauf (ab Donnerstagabend, 23.01.) unter www.diginights.com. Eine Abendkasse wird nicht geöffnet.

An das Hinspiel gegen den SHV erinnern sich die Eider-Handballer gerne zurück. Am 3. Spieltag warfen sie sich in der Hohner Halle zum ersten Saisonsieg (27:26). Ein Spiel Spitz auf Knopf. Ein echter Brustlöser war die Partie aber nicht. Erst im grauen November hellte sich die Stimmung auf, dank eines bockstarken Zwischenspurts schippert die HSG derzeit im ruhigen Fahrwasser der Tabelle. Mit 16:18 Punkten gehen die Schleswig-Holsteiner als Tabellenneunter mittlerweile auf Tuchfühlung zu den Ostseestädtern. Favorit bleibt an diesem Sonntag aber das Heimteam. Allein schon aufgrund der Bilanz. 

14:4 Punkte holten die Männer von Profi-Trainer Silvio Krause zuhause. Nur Spitzenreiter MTV Braunschweig und die HSG Ostsee entführten jeweils zwei Punkte vom Strelasund. Zweitliga-Absteiger TuS Vinnhorst wurde in der Vogelsanghalle gar mit elf Toren (34:23) abgeschossen, zuletzt musste der HC Burgenland mit neun Toren (33:24) dranglauben.

„Wir haben in Cottbus schon bewiesen, dass wir vor großer Kulisse bestehen können. Damals waren es 1.700 Zuschauer, jetzt knapp 1.000. Natürlich ist der SHV eine andere Hausnummer. Aber wir haben zuletzt Selbstvertrauen getankt und in der Rückrunde noch nicht verloren. Mal schauen, was im Hexenkessel geht“, sagt HSG-Urgestein Oettershagen.  

Erhöhte Achtsamkeit dürfte dem kroatischen Kreisläufer Matej Sagij gelten, er kam 2022 aus seiner Heimat von GRK Varazdin 1930. Sagij bereitete der HSG schon im Hinspiel mit neun Toren erhebliche Probleme. Oettershagen: „Er stellt gute Sperren und hält in der Abwehr den Innenblock zusammen.“ Zudem scheint derzeit auch der Halbrechte Mykyta Chernakov gut drauf zu sein. 10 Tore warf er letzten Sonnabend bei den Füchsen Berlin. Der Linkshänder spielte bis 2022 bei HK Donbas in der 1. Ukrainischen Liga. Nach dem russischen Überfall ging Chernakov zum SHV. Mit Rauls Erlends Serafimovics – der Spielmacher stand bereits im Aufgebot der lettischen Nationalmannschaft – verfügt Stralsunds sportliches Aushängeschild über noch mehr Internationalität im Kader.

Eider-Trainer Matthias Hinrichsen wird seine Männer gut auf die Partie vorbereiten. Zum einen ist für Donnerstagabend ein öffentliches Testspiel gegen den Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau (19 Uhr, in Hohn, Eintritt frei) vereinbart worden, zum anderen wird er die SHV-Heimpleite gegen die HSG Ostsee genaustens analysieren. „Ich habe großen Respekt vor der Homogenität der Truppe und vor der Energie der Halle. Wir sind dort schon mal unter die Räder gekommen. Lasst uns nicht über Sieg und Niederlage nachdenken, sondern lasst uns unser Spiel spielen“, so Hinrichsen, der am Donnerstag eine weitere positive Kadernachricht verkünden konnte. Das Riesentalent im Rückraum, Jari Glumm, wird eine weitere Saison für die HSG auflaufen. Hinrichsen: „Ich bin so stolz, dass er sich für diese Mannschaft und für diese tolle Halle entschieden hat.“ Mehr dazu in Kürze.

Infos zum Gegner

Der Verein: Der Stralsunder HV ging 1996 aus dem TSV 1860 Stralsund (ehemals BSG Motor Stralsund) hervor. Größte Erfolge sind die Bundesliga-Aufstiege 2002/03 und 2007/08.

Die drei besten Torschützen in der Saison 2024/25: Halblinks Jonas Wark (81 Tore), Linksaußen Florian Pachmann (63/15), Kreisläufer Matej Sagij (63/17)

Ziele: Der SHV verfolgt die Vision, bis 2030 eine feste Größe in der 2. Handball-Bundesliga zu sein. Der Verein möchte nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich ein Leuchtturm für die Region Vorpommern bleiben.