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1. Männer „Wir wollen vor unseren Fans unbedingt gewinnen“

Nein, dieses Handballspiel ist keines wie jedes andere. Die Kontrahenten sind noch mehr angezündet, das Umfeld elektrisierter als üblich: Am Freitagabend zählt nur eins – der Derby-Sieg. Sowohl für die gastgebende HSG Eider Harde als auch für die Gäste der HSG Ostsee N/G. Der Sechstplatzierte der 3. Liga Nord-Ost empfängt den Dreizehnten, die viertbeste Offensive (871 Tore) die viertschlechteste (805). Vorzeichen, die so viel Aussagekraft haben wie eine Tabelle nach dem ersten Spieltag. Denn die Teams kennen sich aus zig Testspielen, sie begegnen sich auf Augenhöhe. Bestes Beispiel ist das 29:29-Remis im Hinspiel.

Die SH-Derbys mit der Spielgemeinschaft von der Küste sind immer komplett offene Duelle. Anpfiff in der Hohner Werner-Kuhrt-Halle ist um 20.30 Uhr. Auf www.diginights.com gibt es noch Stehplätze im Vorverkauf, ansonsten ist die Abendkasse geöffnet.

Gebrauchen könnten die Gäste den Sieg mehr. Drei Spieltage vor Ultimo müssen sie sich ernsthafte Abstiegssorgen machen. Nur drei Punkte trennen die Ostsee-Handballer von der Gefahrenzone. Auf freiwillige Hohner Schützenhilfe sollte die Mannschaft von Trainer Nico Kibat nicht hoffen. Eider-Coach Matthias Hinrichsen will den Sieg unbedingt, da ein Ziel nach wie vor im Raum steht: die viertbeste Mannschaft Schleswig-Holsteins werden. Hinter dem THW Kiel, der SG Flensburg-Handewitt und dem VfL Lübeck-Schwartau.

Bis vor Kurzem dachte man, der TSV Altenholz wäre härtester Konkurrent um diesen inoffiziellen Titel. Nun hat sich der DHK Flensborg klammheimlich herangeschlichen, bei nur zwei Punkten Vorsprung spüren die Hinrichsen-Männer den Hauch des Verfolgers im Nacken. „Obwohl der Klassenerhalt perfekt ist, gehen wir das Derby mit voller Konzentration an. Wir wollen vor unseren Fans unbedingt gewinnen“, stellt der Eider-Trainer klar.

Apropos Klassenerhalt – der ist nach dem 41:35-Auswärtssieg beim HC Burgenland rechnerisch fix. Alle bei der HSG sind erleichtert, auch der Vorsitzende Malte Plöhn atmet tief durch und spricht allen Beteiligten ein großes Lob aus: „Der vorzeitige Klassenerhalt in der 3. Liga ist ein herausragender Erfolg für unsere Mannschaft, das Trainerteam und alle, die hinter den Kulissen hart gearbeitet haben. Dieser Erfolg ist nicht nur ein sportlicher Triumph, sondern auch ein Zeichen für den Charakter, den Zusammenhalt und die Entschlossenheit, die uns bei der HSG auszeichnen. Wir blicken voller Zuversicht in die Zukunft.“

Sportlich ist die Zukunft in weiten Teilen bereits geregelt. 

Der Kader bleibt bis auf wenige Ausnahmen komplett zusammen. Hendrik „Hans“ Oettershagen wird seine Karriere in der 1. Männer aus beruflichen Gründen beenden, Jorge Fülbier wechselt zum Regionalligisten TSV Hürup. Hinrichsen: „Beiden möchte ich an dieser Stelle ein großes Dankeschön aussprechen. Sie werden zum passenden Zeitpunkt gebührend verabschiedet. Besonders für Jorge freut es mich, wenn er in der nächsten Saison mehr Spielzeit bekommt. Er ist jung und braucht diese Spielminuten.“

Auch auf der Trainerbank steht eine Veränderung an. Co-Trainer Sjören Tölle hört auf. Er möchte verständlicherweise mehr Zeit mit der Familie verbringen. Seinen Posten übernimmt Thies Schmalfeld, der aktuell noch die 2. Männer der HSG trainiert.

Hinrichsen: „Mit Thies habe ich schon zu meiner Anfangszeit bei der HSG in genau der gleichen Konstellation gut zusammengearbeitet. Ich freue mich auf ihn.“ Und auch Thies Schmalfeld blickt der Reunion mit vorfreudiger Erwartung entgegen: „Nachdem ich 2023 bei den 1. Frauen aufgehört hatte, verspüre ich wieder Lust etwas zu machen. Mit der 2. Männer macht es momentan super viel Spaß, aber um langfristig hauptverantwortlich für eine Mannschaft da zu sein, fehlt mir die Zeit. Deswegen habe ich mich über die Anfrage als Co-Trainer sehr gefreut.“ Schmalfeld wird in der Vorbereitung unterstützen, das Montagstraining leiten und bei Heimspielen sowie bei ausgesuchten Auswärtspartien auf der Bank sitzen.

Hier findet Ihr den Giebel

Infos zum Gegner

HSG Ostsee

Tabellenplatz 13, 20:34 Punkte

9 Siege, 2 Remis, 16 Niederlagen

805 Tore, davon 71 Siebenmeter, 893 Gegentore

Höchster Sieg: 42:30 gegen Füchse Berlin II

Höchste Niederlage: 20:40 beim MTV Braunschweig

Beste Torschützen: Halbrechts Jasper Bruhn 134/3 Tore in 27 Spielen; Rückraum Mitte Friedrich Kilias 107/24 Tore in 24 Spielen; Rückraum Links Marius Nagorsen 85 Tore in 20 Spielen

Meiste Zeitstrafen: Mats Schramm mit 23 in 25 Spielen Zeitstrafen als Team: 96 in 27 Spiel