1. Männer Vorfreude auf den Hexenkessel

Dicke Daunenjacke an, Eider-Harde-Mütze auf und den Schal umgeschwungen – für die Handball-Männer der HSG geht es am Sonnabend an den Strelasund, wo sie mit mächtig Gegenwind rechnen müssen. So lässt es zumindest die Homepage des Gegners Stralsunder HV vermuten. Dort steht geschrieben: „Eider Harde holte zuletzt ein 28:28 gegen Empor Rostock – ein Achtungserfolg, der sie mit Selbstvertrauen nach Stralsund reisen lässt. Doch hier weht bekanntlich ein anderer Wind. Mit Leidenschaft, Kampfgeist und eurer Unterstützung wollen wir gemeinsam die Vogelsanghalle zum Beben bringen.“
Das ist mal eine Ansage – eine, die im Lager des Gastes Vorfreude hervorruft. Der Anpfiff ertönt um 19.30 Uhr (live auf www.sporteurope.tv). Wer mit dem Teambus mitfahren möchte, meldet sich schnell unter lennartmeier@gmx.de an.
Warum Vorfreude? „Weil Auswärtsspiele in Stralsund zu den Highlights der Saison zählen. Gute 1.000 enthusiastische Zuschauer und eine emotionale Truppe verwandeln die Halle regelmäßig in einen Hexenkessel. Das macht Spaß, das müssen wir genießen“, antwortet Eider-Trainer Matthias Hinrichsen, der mit seiner Mannschaft in der vergangenen Spielzeit ein 34:34 bei der Heimmacht SHV entführen konnte.
In diesem Jahr mussten die Stralsunder schon zwei Niederlagen zu Hause einstecken, gegen Plauen-Oberlosa und den EHV Aue. Darüber hinaus gab es in eigener Halle einen knappen 32:31-Sieg über den TSV Altenholz und einen deutlichen Erfolg mit 34:29 gegen Barmbek. In der Tabelle belegt der SHV aktuell Platz sieben mit 11:7 Punkten.
Hinrichsen hat im Videostudium beobachtet, dass der SHV mit leicht verändertem Gesicht im Vergleich zur letzten Saison aufläuft. „Der rechte Rückraum ist neu“, berichtet der Coach. Ansonsten trifft auf der linken Seite Rückraumschleuder Jonas Wark gewohnt zuverlässig, mit 43 Toren führt er die interne Torschützenliste an. Hinrichsen: „Aufpassen müssen wir zudem auf Mittelmann Linus Skroblien, der in der Kleingruppe mit dem Kreis stark zusammenspielt.“ Sieben Neuzugänge musste SHV-Trainer Silvio Krause im Sommer integrieren.
Bei Matthias Hinrichsen war es genau einer. Malte Abelmann-Brockmann bewies zuletzt beim Remis gegen Empor Rostock, wie wichtig er für eine Mannschaft sein kann. „Malte hat gegen Rostock stark gespielt. Insgesamt habe ich beim Team Fortschritte erkennen können. Hoffentlich greifen die Automatismen jetzt wieder“, so der Coach.
Hinrichsen möchte nicht, dass sich seine Spieler die Köpfe zerbrechen: „Wir wollen wieder ergebnisunabhängig und befreiter agieren, Spaß haben, Handball zu zocken. Und ich wünsche mir mehr Mut, ins Tempo zu gehen.“
Aus der Vereinsführung kommen lobende Worte, dort schätzt man den Einsatz von Trainer und Spielern. HSG-Vorsitzender Malte Plöhn würdigt die Leistungen: „Wenn man die bisherige Saison anschaut, dann ist offensichtlich: Es läuft nicht immer alles perfekt, das gehört zum Sport dazu. Entscheidend ist aber, dass die Mannschaft nie aufsteckt, dass sie füreinander kämpft und sich immer wieder aufrafft. Genau dieser Einsatz, diese Leidenschaft, macht uns als HSG Eider Harde aus. Und das spüren auch wir Zuschauer auf der Tribüne – wir wissen, was Trainer und Mannschaft unter den vorherrschenden Bedingungen leisten. Dieses Miteinander, diese Energie ist das, was uns stark macht. Darauf können wir alle stolz sein.“