1. Männer Traditionsclub mit bewegter Geschichte zu Gast in Hohn

Die Premieren reißen nicht ab in dieser Spielzeit. Erneut stellt sich ein Neuling in der Werner-Kuhrt-Halle vor, der bisher noch nie auf die Handball-Männer der HSG Eider Harde getroffen ist. Am Sonnabend erwartet der Tabellenfünfte der 3. Liga Nord-Ost den Erzgebirgischen Handballverein (EHV) Aue in Hohn, aktuell mit 5:7 Punkten Achter des Klassements. Anpfiff ist zu gewohnter Stunde um 19.15 Uhr.
Während in unmittelbarer Nachbarschaft in der Schulaula das traditionelle Erntefest gefeiert wird, wollen die Eider-Handballer ihrerseits versuchen, die sportliche Ernte einzufahren – im besten Fall zwei Punkte. Allerdings …
… stellt sich mit dem EHV ein Schwergewicht der Staffel vor. Unter dem Vereinsnamen Wismut Aue ein festes Mitglied der DDR-Oberliga wurden die Sachsen nach der Wende als Dino der 2. Liga bekannt. Gute 30 Jahre gehörten sie der zweithöchsten deutschen Spielklasse an, bevor das Team 2022 in Liga 3 abrutschte. 2023 schaffte der EHV den sofortigen Wiederaufstieg, um nur eine Saison später erneut eine Klasse tiefer antreten zu müssen. In der Spielzeit 2024/25 belegte die ambitionierte Truppe Platz 5 in der 3. Liga Süd.
Dass der EHV nach wie vor ambitioniert unterwegs ist, macht sich auf der Trainerposition bemerkbar. Die hat Uwe Jungandreas (63) seit Sommer inne – eine Trainerikone im Osten. Mit Concordia Delitzsch (mit Silvio Heinevetter und Lars Kaufmann) schaffte er 2005 den Aufstieg in Liga 1 und mit dem Dessau-Roßlauer HV stieg er in die 2. Liga auf. In der Saison 2024 wurde er zum Trainer des Jahres in der 2. Bundesliga gewählt. Nach viel Unruhe auf der Trainerbank war es für den EHV wichtig, einen erfahrenen Trainer zu verpflichten.
Der Saisonstart der Gäste verlief jedoch holprig. Vor allem die Niederlage bei den Sportfreunden Söhre überraschte viele Liga-Kiebitze. Zu den auffälligsten Akteuren im Dress des EHV gehörten bislang Toptorschütze Francisco Pereira (36 Treffer), portugiesisch-britischer Rechtsaußen, sowie Neuzugang Justin Döbler, der von Zweitligist HC Elbflorenz kam, und der tschechische Linkshänder Dieudonne Mubenzem.
„Wir haben großen Respekt vor der körperlichen Präsenz der Auer und ihrer individuellen Qualität. Auch das Tempospiel beeindruckt. Wir müssen versuchen, so oft wie möglich ins sechs gegen sechs zu kommen, um deren Tempo zu neutralisieren“, macht HSG-Trainer Matthias Hinrichsen deutlich, wie die Favoritenrolle am Sonnabend verteilt ist.
Beim Auswärtssieg bei den Sportfreunden Söhre durfte Eider-Shooter Jari Glumm nach seiner Fußverletzung erstmals wieder durchstarten. Von null auf fünf Tore in nicht mal einer Halbzeit. „Ich fühle mich topfit“, bestätigt das Sprungwunder der HSG. „Wir sind heiß auf Aue und wollen ein besseres Heimspiel abliefern als zuletzt im Derby gegen den TSV Altenholz“, sagt Glumm, der hofft, dass die Auer die lange Anreise mit gut 650 Kilometern gut verkraften.
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