1. Männer 25 Tore in Halbzeit 2 bringen den Sieg

Es war der perfekte Saisonabschluss in der Hohner Werner-Kuhrt-Halle. Der Schlusspfiff zum 39:35 (14:18)-Heimsieg über den SC Magdeburg II läutete eine lange Partynacht für die Drittliga-Handballer der HSG Eider Harde ein. Dank des 13. Saisonsiegs, acht davon zuhause, und der gleichzeitigen Niederlage der Füchse Berlin gegen den TuS Vinnhorst springt die HSG einen Spieltag vor Ende auf Platz fünf. So gut stand die Mannschaft von Trainer Matthias Hinrichsen noch nie da. Tipp der Redaktion: Tabelle ausdrucken und aufhängen.
Gewinnt die HSG auch das nächste, zugegeben schwere Auswärtsspiel in Vinnhorst wäre es die höchste Platzierung einer Männermannschaft der Spielgemeinschaft ever. Ever, ever.
In der ersten Halbzeit war dem Heimteam und den Zuschauern aber so gar nicht nach feiern zumute. Die HSG kam nicht aus dem Quark. Hinrichsen: „Eine katastrophale erste Hälfte war das.“ Vielleicht lag es daran, dass der Anwurf eine gute halbe Stunde nach hinten verlegt werden musste, weil der SCM im Stau stand. Die Eider-Handballer mussten die geistige Frische bewahren, während sich draußen bereits der Duft von Gegrilltem wie ein Versprechen auf den Abend legte. „Die Challenge haben wir vermasselt, wir waren nicht konzentriert genug“, so Hinrichsen.
„Der SCM hat unsere Kreuzungen gut weggearbeitet. Wir waren emotional nicht auf der Höhe. Dass wir nur mit vier Toren zur Halbzeit zurücklagen, war echt schmeichelhaft“, analysierte Hinrichsen. Man wollte seinem Team am liebsten zurufen „Timing ist keine Stadt in China“, Abläufe und Abstimmung passten einfach nicht zusammen.
„Ich musste in der Pause eigentlich nur an die Basics erinnern, wollte bei meinen Spielern wieder Freude im Spiel sehen“, berichtete Hinrichsen, der eine rundum verwandelte Mannschaft in den zweiten 30 Minuten sah. Im Grunde genommen war die Partie ein Spiegelbild der Saison. Erst kam die HSG schwer in die Gänge, dann lief der Motor umso hochtouriger. Satte 25 Tore erzielten die Eider-Handballer von Minute 31 bis 60. „Wir haben die Halle wieder aufgeweckt. Die zweite Halbzeit war überragend“, lobte Hinrichsen.
Handballerisch fiel auf, dass die HSG oft mit vier Rückraumspielern und in der Zweiergruppe agierte. Vor allem die Connection zwischen Playmaker Georg Rohwer und Kreisläufer Thore Heinemann funktionierte sehr gut.
Einen krönenden Abschluss feierte zudem Flügelflitzer Hendrik „Hans“ Oettershagen. In seinem letzten Heimspiel für die 1. Männer warf der Rechtsaußen zehn Tore. Seit 2016 war „Hans“ fester Bestandteil dieser Truppe, ging den ganzen Weg von der SH-Liga bis in die 3. Liga mit. Viel besser kann man nicht tschüß sagen.
Schmidt, Haack; Heckel (2), Rohwer (4), Kock (1), H. Oettershagen (10), J. Oettershagen (2), Deleske (1), Schneider (2), Mumm, Hamann (3/3), Fülbier (1), Glumm (4), Dau (2), Bies, Heinemann (7)