1. Männer Klappt’s mit dem Premierensieg für die HSG?

Die Auswärtstournee der HSG Eider Harde geht weiter. Episode zwei von dreien in der Fremde in Serie heißt am Sonnabend der Oranienburger HC. Im Landkreis Oberhavel nördlich von Berlin spukt in dieser Drittliga-Saison das Abstiegsgespenst umher. Eine ungewohnte, sportlich brenzlige Situation für die Brandenburger Handballer, taten sie sich in den vergangenen Spielzeiten doch eher als Verfolger der Spitzenmannschaften hervor.
In einer sicherlich wieder gut gefüllten MBS-Arena empfängt der Tabellen-Dreizehnte den Sechsten (Anpfiff 18.30 Uhr, live auf www.sportdeutschland.tv). Ob die Gäste wirklich in die Favoritenrolle schlüpfen, wie es die Papierform weismachen will, darf bezweifelt werden. Der OHC gilt nicht als Lieblingsgegner der HSG.
In sechs Spielen gegen die Oranienburger siegte die Truppe von Trainer Matthias Hinrichsen noch nie, in der Hinrunde rettete sein Team überhaupt erst den allerersten Punkt über die Ziellinie. Wenn man jetzt noch über die Zusatzinformation verfügt, dass die Brandenburger auswärts in 24 Spielen noch kein Mal gewinnen konnten, nur zwei Unentschieden beim DHK Flensborg und eben in Hohn holten, dann erhält man ein Gefühl, wie gerne die HSG-Handballer gegen den OHC spielen. Umso unbequemer wird es auswärts. Von seinen zwölf Heimspielen hat der OHC acht gewonnen.
Die Robustheit der Truppe hat den Eider-Spielern so manches Mal das Leben erschwert. Beispielhaft stehen die beiden Ü100kg-Bullen Aaron Krai und Kevin Lux, die in der Abwehr ihren Mann stehen und vorne die meisten Tore für ihr Team werfen.
Spannung verspricht zudem der Umstand, dass der OHC Anfang März auf der Trainerbank rotierte. Statt Darius Krai wird die Mannschaft bis zum Saisonende von einem Trainertrio gecoacht.
Alles in allem möchte Hinrichsen den Fokus gar nicht so sehr auf den Gegner richten. „Wir müssen uns vielmehr auf die Basics konzentrieren. Zuletzt ist ein bisschen der Rhythmus verloren gegangen“, analysiert der Eider-Coach.
Was er damit meint: Er will, dass der Ball fliegt. Und zwar möglichst in den eigenen Reihen. „Die zweite Welle in Flensburg (Anm. d. Red.: 30:30 beim DHK Flensborg) war eine Katastrophe. Wir haben uns nicht an die Absprachen gehalten. Außerdem suchen wir im gebundenen Spiel zu schnell die Entscheidung, wir müssen nach einer Auftakthandlung auch mal zwei Kreuzungen ohne Stoppfoul hinkriegen“, fordert Hinrichsen.
Bei acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone und nur noch fünf ausstehenden Spielen ist allerdings viel Fantasie gefragt, die HSG könnte doch noch unten reinrutschen. Das wird höchstwahrscheinlich nicht passieren. Trotzdem fühlen Hinrichsen und sein Team eine Verantwortung, das Ding bis zum letzten Abpfiff durchzuziehen. Auch aus einem anderen Grund, wie der Coach betont: „Ich weiß, wie schwierig es ist, gute Gegner in der Vorbereitung zu bekommen. Die letzten fünf Partien sehe ich schon als Vorbereitung auf die neue Saison. Die Truppe soll sich weiterentwickeln. Wir werden alles geben.“
Infos zum Gegner
Oranienburger HC
Tabellenplatz 13, 18:30 Punkte
8 Siege, 2 Remis, 14 Niederlagen
668 Tore, davon 44 Siebenmeter, 727 Gegentore
Höchster Sieg: 35:28 gegen den SC DHfK Leipzig
Höchste Niederlage: 27:45 bei Füchse Berlin II
Beste Torschützen: Rückraum Aaron Krai 115/1 Tore in 23 Spielen; Kreis Kevin Lux 82 Tore in 23 Spielen; Linksaußen Nicolai Jantzen 80/30 Tore in 22 Spielen
Meiste Zeitstrafen: Kevin Lux mit 24 in 23 Spielen (Zweiter in der Zeitstrafen-Statistik)
Zeitstrafen als Team: 106 in 24 Spielen