1. Männer Schmidt-Gala bei Heimpremiere

Wie entfesselt stampften die Handball-Männer der HSG Eider Harde den bemitleidenswerten Gegner aus Sachsen in den neu verlegten Grund und Boden der Hohner Werner-Kuhrt-Halle. 19:6 lautete die Zwischenstand-Klatsche kurz vor dem Pausenpfiff. Autsch – die 650 Kilometer gen Norden hätte sich der SV 04 Plauen-Oberlosa getrost sparen können. Am Ende gewann Eider mit 36:27 (19:8) und bleibt damit Tabellenführer der 3. Liga Nord-Ost. Zwei Spiele, zwei souveräne Siege – HSG-Handball-Herz, was willst du mehr!
Zur Erinnerung: Plauen-Oberlosa ist die Mannschaft, die am vergangenen Wochenende den Aufstiegsmitfavoriten Eintracht Hildesheim besiegte. Von zwei Punkten waren die Gäste am Sonnabend allerdings so weit entfernt wie ihre Heimat von Hohn.
Nach der ersten Halbzeit hätte man den Eider-Torwart eigentlich fragen müssen: „Herr Schmidt, was halten Sie eigentlich von Plauen?“ Und er hätte antworten müssen: „Alles.“ Jorge Schmidt entschärfte so ziemlich jedes Geschoss, das auf seinen Kasten geflogen kam. Beim Stand von 13:3 war der Widerstand des Gegners nahezu gebrochen. Fun Fact: Auch am letzten Wochenende führte die HSG 13:3 in Leipzig.
Immer wieder bissen sich die Plauener an Schmidt und am Mittelblock in Person von Jannis Schneider und Thore Heinemann die Zähne aus. Vorne holten Sören Hartwich, Jesse Kock & Co. die Trickkiste raus. Ein Tor schöner als das andere. „Das war fast die perfekte erste Halbzeit“, lobte Trainer Matthias Hinrichsen.
Der Coach sah eine „richtig erwachsene“ Leistung seiner Mannen. Was Hinrichsen damit meint, erklärt er gerne: „Wir schaffen es zunehmend, den Gegner ins sechs gegen sechs zu zwingen. Und dann steht unsere Abwehr. Vorne geben wir den Ball kaum mehr leichtfertig her. Man merkt, dass es immer mehr Klick macht. Nach einer Auftakthandlung erkennen wir die nächstbessere Option, lassen uns nicht gleich festmachen, kreuzen nochmal und reißen Lücken in deren Defensive“, so Hinrichsen.
Soweit die erste Halbzeit, der zweite Durchgang verlief wesentlich ausgeglichener, weil die Gäste wie die HSG vor dem Seitenwechsel 19-Mal einnetzen konnten. „Das muss ich mir nochmal angucken, warum wir es nicht schaffen, einen müden Gegner, dem eine Acht-Stunden-Busfahrt in den Knochen steckt, weiter zu dominieren“, kritisiert Hinrichsen.
Bis auf 24:18 kamen die Plauener heran, dann aber zog die HSG das Tempo an und entschied die Partie vorzeitig. Am Ende durften drei A-Jugendliche ihren Einstand feiern. Noah Stangier und Paul Jonas aus der Eider-Jugend sowie Rune Heckel von der HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg (Doppelspielrecht), Bruder von Rückraumschleuder Tjorben Heckel, kamen für die letzten fünf Minuten auf die Platte. Da Finn-Luca Bies, Max Dau und Neuzugang Malte Abelmann-Brockmann verletzt fehlten, war für das Trio genug Platz im Kader. Hinrichsen: „Sie erhöhen unsere Trainingsqualität und -intensität enorm, dann sollen sie auch spielen dürfen.“
Schmidt, Haack; T. Heckel (7), Rohwer (1), Kock (2), J. Oettershagen (1), Schneider (4), Mumm (3/1), Glumm (1), Heinemann (7), Frahm (1), Hamann (1/1), Hartwich (6), Jonas (2), R. Heckel, Stangier











