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1. Männer Eider Harde bleibt in Rückrunde ungeschlagen

Discounter, Pastewka, Stromberg – jede gute Serie geht einmal zu Ende, die der HSG Eider Harde hält dagegen an. Im zwölften Spiel hintereinander punktet die Truppe von Trainer Matthias Hinrichsen das elfte Mal. 31:31 (16:17) endet ein spektakuläres Heimspiel gegen die Füchse Berlin II in der 3. Liga Nord-Ost. Unterm Strich ein gerechtes Unentschieden, weil diesmal die Abwehr der Gastgeber keinen (Storm-)Beton anrührte, die Torhüter vor dem Wechsel nichts zu fassen bekamen und vorne den Eider-Handballern zu viele Fehler und Fahrkarten unterliefen.

Meckern wollte trotzdem niemand in einer gut gefüllten Hohner Halle, die Fans spendeten anerkennenden Applaus, denn die Jungfüchse waren alles andere als Laufkundschaft. Der Tabellenvierte zeigte vor allem in der ersten Hälfte, wieso er so weit oben im Klassement steht. Coach Kenji Hövels hat ein paar richtig talentierte Jungs am Start.

Denker und Lenker Felix Mart auf der Mitte, mit 154 Treffern Toptorschütze der Liga, Jan Grüner (Jahrgang 2006) auf Linksaußen, ein Versprechen für die Zukunft, sowie Anton Preußner auf Halbrechts, der seinen Bewegungsablauf offenbar von seinem Pendant aus der eigenen „Ersten“ Matthias Gidsel kopiert hat, und, und, und. „Das ist eine starke Truppe, auch wenn sie heute ersatzgeschwächt waren“, zollte Hinrichsen dem Gegner Respekt.

Bemerkenswert: Für ihr junges Alter spielten die Gäste ganz schön abgezockt. Teilweise führten sie mit vier Toren (7:11). Aber, und das war wichtig, abschütteln ließ sich die HSG nie, sie blieb immer in Schlagdistanz. Keeper Jonas Haack stellte mit dem Pausenpfiff auf 16:17.

Nach Wiederanpfiff sehen die Fans ein ähnliches Spiel. Die Berliner zocken gut, explodieren im richtigen Moment und sind durchweg in Front. Bis sie nicht mehr können. Nur mit elf Spielern angereist scheint ihnen die Puste auszugehen.

Hinzu kommt, dass der wieder eingewechselte Jorge Schmidt zur Hochform im HSG-Kasten aufläuft. Kevin Hamann netzt in der 49. Minute zur ersten Führung überhaupt ein (28:27). Als Tjorben Heckel aus dem Nullwinkel von Rechtsaußen zum 30:28 trifft („Wie geht der denn rein?“) scheint das Momentum auf Eider-Seite zu sein. Doch die Füchse sind nicht tot, sie zucken noch. Weil die HSG einfach nicht feste genug zubeißt. Die letzten viereinhalb Minuten will kein Tor mehr gelingen. Und am Ende trifft ein Jan Grüner von der Grundlinie mit einem Gensheimer-Gedächtnis-Dreher zum letztlich gerechten Unentschieden. Bereits das vierte Remis für die HSG in dieser Saison.

Hinrichsen: „Wir haben wieder nicht verloren, trotz einer nicht optimalen Leistung. Das ist positiv. Ich bin krass stolz darauf, was wir in den vergangenen zwölf Spielen gemacht haben. Das war mental anstrengend, sich vom letzten Platz der Tabelle bis auf Rang sieben hochzukämpfen. Da gestehe ich den Jungs so ein unterbewusstes 90-Prozent-Spiel zu.“

Kurz geärgert und dann registriert: So schlecht ist dieser Punkt gegen diesen Gegner nicht. Der nächste Zähler gegen den Abstieg. Schon der Zwanzigste. Kult-Chef Bernd Stromberg würde sagen: „Man soll den Arsch nicht höher hängen, als man schei… kann.“

Fun Fact zum Schluss: Die Schiedsrichter gönnten den Hausherren keinen einzigen Siebenmeter, den Gästen allerdings auch nur einen.

Hinrichsens Jungs haben nun bis Donnerstag frei: „Wir wollen mal 5 Tage nicht an Handball denken und den Kopf freibekommen, die Kranken können sich auskurieren. Dann geht es mit neuen Kräften nach Rostock.“

Schmidt, Haack (1); Heckel (3), Rohwer (4), Heinemann (2), Kock (3), H. Oettershagen (1), Hartwich (7), J. Oettershagen (1), Deleske, Schneider (2), Glumm (4), Dau, Mumm, Hamann (3), Fülbier, Frahm