1. Männer Frühlingsgefühle bei Eider-Handballern

Hier summt’s, da zwitschert‘s. Der Lenz klopft an, die für viele schönste Zeit des Jahres breitet ihren bunt-blühenden Teppich aus. Auch die Handballer der HSG Eider Harde verspüren Frühlingsgefühle. Vier Spieltage vor Ultimo dürfen sie ohne schlechtes Gewissen behaupten: Ja, wir spielen auch in der Saison 25/26 in der 3. Liga. „Wir können sehr stolz darauf sein, schon wieder frühzeitig in Sachen Klassenerhalt für Klarheit gesorgt zu haben. Wer hätte das nach zehn Spieltagen gedacht“, jubelt Eider-Co-Kapitän Jannik Oettershagen.
Am Sonnabend geht die wilde Hatz weiter. Zum dritten Mal in Folge muss die Mannschaft auf die Autobahn, diesmal mehr als 500 Kilometer nach Naumburg an der Saale (Sachsen-Anhalt). Dort wartet der abstiegsbedrohte HC Burgenland auf das Team aus Schleswig-Holstein. Für die Gastgeber ist die Partie bei drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer ein echtes Endspiel. Der Anpfiff in der Euroville-Sporthalle ertönt um 19.30 Uhr. Spontan-Entschlossene melden sich für die Busreise bei lennartmeier@gmx.de an.
Der schwarzseherischste Pessimist könnte jetzt einhaken: Bei vier Spielen und acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone wäre doch rein rechnerisch noch das Abrutschen auf Platz 14 möglich. Aber: Zwischen dem Platz 6 der HSG und Rang 14 des HCB lungern noch jede Menge anderer Konkurrenten herum, die sich im Saisonfinale gegenseitig die Punkte klauen. Und: Die HSG liegt bei eventueller Punktgleichheit mit den Burgenländern im direkten Vergleich aktuell mit plus 15 Toren vorne.
An das Hinspiel erinnern sich die Sachsen-Anhaltiner nur ungern zurück. Das sei ihre schlechteste Saisonleistung gewesen, wie sie auf ihrer Homepage unumwunden zugeben. 25:40 kamen sie in Hohn unter die Räder. Revanche scheint angesagt zu sein. Jannik Oettershagen erwartet eine emotionale Halle: „Deswegen spielen wir doch alle Handball, auch wenn die meisten Zuschauer nicht auf unserer Seite sein werden. Wir haben Lust, den allerallerletzten Schritt in Richtung Klassenerhalt zu gehen.“
In puncto Auswärtssupport kann sich die HSG nicht beklagen. Eine treue, kleine Gruppe von Allesfahrern trötet und trommelt sich jedes Mal die Seele aus dem Leib. Oettershagen: „Das ist unheimlich wichtig für uns. Ich bin mir sicher, dass unsere Fans für den einen oder anderen Punkt mitverantwortlich sind.“
Eider-Trainer Matthias Hinrichsen ist froh über jedwede Unterstützung, sie hilft, die 1.000-Kilometer-Tour erfolgreich zu gestalten. „Wenn wir schon so weit reisen müssen, dann wollen wir wenigstens gewinnen“, sagt Hinrichsen. Sein Plan steht: „Bis zur 45. Minute haben wir einen klaren Matchplan. Jeder weiß, was er zu tun hat. Zweite Welle, Auftakthandlungen, Einsatzzeiten. Ich möchte die Belastungen auf mehrere Schultern verteilen. Gegen Oranienburg waren wir am Ende unkonzentriert, da hat die Kondition nachgelassen.“
Infos zum Gegner
HC Burgenland
Tabellenplatz 14, 17:35 Punkte
8 Siege, 1 Remis, 14 Niederlagen
778 Tore, davon 64 Siebenmeter, 820 Gegentore
Höchster Sieg: 36:22 gegen den SC DHfK Leipzig
Höchste Niederlage: 25:40 bei der HSG Eider Harde
Beste Torschützen: Rechtsaußen Almir Osmanhodzic 140/14 Tore in 26 Spielen; Rückraum Mitte Franz Häcker 116 Tore in 23 Spielen; Rückraum Rechts Strahinja Vucetic 107/37 Tore in 19 Spielen
Meiste Zeitstrafen: Mirco Fritzsche mit 15 in 26 Spielen
Zeitstrafen als Team: 99 in 26 Spielen