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1. Männer Eider Harde fordert Hildesheimer Handballmacht

Wir reisen zurück ins Jahr 1980. Ein wichtiges Handball-Duell zweier gleichklingender Vereine steht an. Eintracht versus Eintracht. Eintracht Hohn trifft auf die Eintracht aus Hildesheim. Als Schleswig-Holsteinischer Landesmeister scheitert das Team um das Ausnahmetalent Herbert Meier bei der Norddeutschen A-Jugend-Meisterschaft nur knapp an der Mannschaft aus Südniedersachsen. Hand hoch: Wer kann sich daran noch erinnern? Von den aktuellen Spielern beider Vereine mit hoher Wahrscheinlichkeit niemand. Bei Interesse darf gerne am Oldie-Stammtisch in der Hohner Halle nachgefragt werden.

Zurück in die Zukunft: Am Sonntag kommt es 45 Jahre später erneut zu einer Begegnung beider Vereine, deren Wege sich seitdem nur noch selten gekreuzt haben. Um 17 Uhr empfängt einer der Topfavoriten auf den Zweitliga-Aufstieg die Drittliga-Männer der HSG Eider Harde. Die Partie in der Volksbank-Arena wird live auf www.sporteurope.tv übertragen.
Die Werdegänge beider Mannschaften haben sich seit den 1980er-Jahren in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Während die Eintracht aus Hohn in der HSG Eider Harde aufgegangen ist und zwischendurch tiefe Bezirksklassen-Täler durchschreiten musste, klopfte die Eintracht aus Hildesheim immer mal wieder ans Oberhaus des deutschen Handballs an. Mehrmals stieg das Team in die 1. Liga auf. Das erklärte Ziel des HCE ist die Rückkehr in den Profi-Handball. Dementsprechend hat Trainer Daniel Deutsch den Kader zusammengebastelt.
Nach einem kleinen Stolperer zu Saisonbeginn beim SV Plauen-Oberlosa haben die Hildesheimer zurück in die Spur gefunden, liegen mit 14:2 Punkten aussichtsreich im Rennen um die Meisterschaft. Das Torverhältnis von plus 82 nach acht Spielen zeugt von der Dominanz des HCE in vielen Spielen.
Erst am Donnerstag wies das Deutsch-Team die Sportfreunde Söhre vor einer fantastischen Derbykulisse von 2.400 Zuschauern mit 26:16 in die Schranken. Zwei weitere Beispiele der Überlegenheit: Mit 40:23 wurde der gegenwärtige Tabellenführer Füchse Berlin II aus der Arena geworfen und am vergangenen Wochenende gab es einen 17-Tore-Auswärtssieg in Oranienburg (22:39).
Bester Torschütze ist ein bei der HSG guter Bekannter. Piet Möller wechselte 2024 von der HSG Ostsee zur Eintracht. Der Mittelmann steht aktuell bei 56 Treffern, liegt damit in der internen Goalgetter-Liste ganz vorne. All das sind beeindruckende Zahlen, von denen sich die Männer der HSG Eider Harde nicht die Vorfreude auf die Partie vermiesen lassen.
„Die Stimmung bei uns ist echt prima. Die Niederlage gegen den MTV Braunschweig haben wir gut verkraftet, denn so schlecht haben wir nicht gespielt. Im Gegenteil: Es waren gute Sequenzen dabei. Nur unsere Chancenverwertung muss besser werden“, berichtet Eider-Kapitän Georg Rohwer. Der Spielmacher weiß, dass die beiden Spitzenteams aus Braunschweig und Hildesheim sehr unterschiedliche Spielphilosophien haben: „Braunschweig spielt meistens im sieben gegen sechs und mit viel Kontrolle im Angriff. Hildesheim will den Gegner in der Abwehr unter Zeitdruck setzen, um den Ball zu klauen und dann mit viel Dampf nach vorne zu laufen. Die Hildesheimer machen viele Tore über den Tempogegenstoß. Im Angriff ist ihr Spiel sehr auf Eins-gegen-eins-Situationen ausgelegt.“