1. Männer Das Spiel, auf das alle warten

„Ein größeres Highlight-Spiel gibt es nicht in der Saison“, schwärmt Georg Rohwer, Kapitän des Handball-Drittligisten HSG Eider Harde. Er fiebert mit seiner Mannschaft dem Kreisderby gegen den TSV Altenholz entgegen. „Wir sind richtig angezündet“, betont der Spielmacher der HSG. Anpfiff in der Hohner Werner-Kuhrt-Halle ist am Freitagabend um 20.30 Uhr. Noch gibt es Stehplatz-Tickets unter www.diginights.com.
Die Niederlage am vergangenen Sonntag bei den Füchsen Berlin II ist verdaut, auch wenn sie die Eider-Handballer genervt hat. „Wir sind stark gestartet, haben dann stark nachgelassen und zu viel verworfen. Gegen Altenholz wollen wir es besser machen“, so Rohwer.
Nach den ersten zwei Verlustpunkten ist die HSG die überraschende Tabellenführung am dritten Spieltag wieder losgeworden – was jetzt kein Problem für das Team von Trainer Matthias Hinrichsen darstellen dürfte. Ohnehin formuliert der Coach seine Zielvorstellungen fürs nächste Spiel ungerne anhand von Ergebnissen. Bei ihm geht’s zuvorderst nicht ums gewinnen oder verlieren, sondern um was anderes.
„Ich denke ergebnisunabhängig und möchte, dass auch meine Spieler so denken. In erster Linie wollen wir gegen Altenholz unser 7 gegen 6 optimaler spielen, wir wollen im Angriff im 6 gegen 6 gute Lösungen finden und die Abwehr stabil halten“, sagt Hinrichsen.
Die Niederlage in Berlin habe seiner Mannschaft nullkommanull Selbstvertrauen geraubt, ist der Trainer überzeugt. „Wir wissen, was wir können, und was wir brauchen, um zu gewinnen“, unterstreicht Hinrichsen, der ein Derby auf Augenhöhe erwartet. In den letzten vier Duellen spiegelten die Endergebnisse nicht immer jene erwähnte Augenhöhe wider. 35:26 und 44:37 siegten die Altenholzer Wölfe bei sich zuhause, in Hohn gewann die HSG mit 38:26 und zuletzt mit 27:24. Was reißen die „Edes“ diesmal in Hohn?
Beide Trainer kennen sich gut, liefen sich als aktive Sportler mehrfach über den Weg. Für alle jüngeren Semester: TSV-Coach Torge Greve, der das Handballspielen in Owschlag lernte, traf in über 700 Partien für die Altenholzer mehr als 1.500 Mal. Ab 2012 trainierte Greve den VfL Bad Schwartau in der 2. Liga – unter anderem mit Hinrichsen im Kader. 2019 übernahm der Realschullehrer Bundesligist VfL Gummersbach.
Seit 2021 ist Greve wieder im Norden aktiv, im THW-Nachwuchszentrum und seit 2024 auch wieder in „seiner“ Edgar-Meschkat-Halle beim TSVA. Im Abschlussklassement 2025 hatten sich die Kräfteverhältnisse zwischen den früher sportlich meilenweit enteilten Altenholzern und der HSG Eider Harde erstmals verschoben. Die HSG beendete die Saison auf Platz 5, der TSV wurde Elfter. „Ich freue mich auf die Hohner Halle, hier macht es immer Spaß zu spielen“, erzählt Greve, der mit seinem Team mit einem Sieg über die HSG Ostsee und einer Niederlage beim SC Magdeburg II in die Saison gestartet ist.
„Wir sind noch nicht im Rhythmus. Anders als bei der HSG herrscht im Kader des TSV traditionell im Sommer viel Bewegung. Ich habe acht Spieler behalten und musste acht neue einbauen. Das kostet mehr Zeit als eine Vorbereitung“, erklärt Greve.
Zwei Trainer, die sich gut kennen, deutliche Ergebnisse, aber trotzdem heiße Duelle, das Kreisderby erzählt noch viel mehr Geschichten. Im Kader des TSV stehen gleich drei ehemalige Eider-Spieler.
Torwart Jasper Basenau, Mittelmann Hannes Glindemann (O-Ton Hinrichsen: „Eine Waffe“) sowie Jan Bornhöft, der seine gesamte Jugendzeit bei der HSG verbrachte und noch immer in Hohn wohnt. „Ich komme wohl mit dem Rad zur Halle“, lacht „Börni“.
Auch zwingend erwähnenswert: Malte Abelmann-Brockmann, zwölf lange Jahre kannte man den Aufbauspieler nur im TSV-Trikot, wird am Freitag vermutlich sein Pflichtspieldebüt für die HSG feiern.
Verletzungsbedingt fehlen werden der HSG nach wie vor Jari Glumm und Max Dau.
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