1. Männer Flow weg! HSG mit erster Niederlage

Erwischt. Die Handball-Männer der HSG Eider Harde fangen sich am dritten Spieltag in der 3. Liga Nord-Ost die erste Saisonniederlage ein. Bei der Bundesliga-Reserve des Deutschen Meisters Füchse Berlin verlieren die Schleswig-Holsteiner am Sonntagnachmittag mit 25:29 (12:12). Nach zwei Wochen auf dem Platz an der Sonne muss sich die HSG nun wieder mit einem schattigeren Rang 5 begnügen.
Keine Frage: Die Jungfüchse sind eine starke, ambitionierte Truppe, die mit drei frisch gebackenen U19-Weltmeistern (Jan Grüner, Fynn Paulicks, William Reichardt) aufliefen. Trotzdem hätten die Eider-Handballer in der Hauptstadt vor handverlesenen 32 Zuschauern mehr gewinnen können als nur eine weitere Erfahrung.
Als Thore Heinemann in der 20. Minute auf 10:4 stellte, deutete alles auf einen ähnlich souveränen Auftritt wie an den ersten zwei Spieltagen hin. Die Gäste zwangen die Berliner ins gebundene Spiel, die Abwehr stand stabil. „Im Grunde haben wir über 60 Minuten eine gute 6:0-Deckung gespielt“, konstatierte Eider-Trainer Matthias Hinrichsen. Das Problem: Ab Mitte des ersten Durchgangs verlor seine Mannschaft vorne den Kopf und fing sich fortan zu viele Tore aus der zweiten Welle ein.
Beim Pausenpfiff war der beruhigende Sechs-Tore-Vorsprung futsch und auch nach dem Seitenwechsel wirkten die Berliner Jungspunde frischer, warfen sich schnell eine Führung heraus. Hinrichsen: „Auch wenn es bei uns im Angriff wirklich unrund aussah, da oft das Timing nicht stimmte, hatten wir ausreichend Chancen, dieses Spiel zu gewinnen.“
17 Fehlwürfe standen auf dem Statistikzettel bei – nebenbei erwähnt – nur sechs Torwartparaden. Alles in allem zu wenig, um auswärts bei den Füchsen bestehen zu können. „Ich mache unseren Torleuten aber überhaupt keinen Vorwurf“, so der Coach.
Das letzte Mal keimte beim 20:22-Anschlusstreffer durch Jesse Kock (49. Minute) Hoffnung auf, doch die Füchse ließen sich an diesem Tag nicht schnappen. Hinrichsen: „Ich bin weit davon entfernt, mich für eine Niederlage bei den Füchsen zu entschuldigen. Das ist eine super Truppe. Trotzdem ärgere ich mich ein wenig, weil mehr drin gewesen wäre. Leider war bei uns irgendwann der Flow weg.“
Zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass die HSG geschwächt ins Spiel ging. Ohne Max Dau, ohne Malte Abelmann-Brockmann, ohne Jari Glumm, der sich im Abschlusstraining einen Bänderriss zuzog (ca. 4 Wochen Pause), mit einem Rekonvaleszenten Finn-Luca Bies, der nur mit angezogener Handbremse in die Bresche springen kann, sowie mit einem grippal angeschlagenen Tjorben Heckel fehlten Hinrichsen die Alternativen im Rückraum.
Keine guten Vorzeichen für das Derby am kommenden Freitag gegen den TSV Altenholz …
Schmidt, Haack; T. Heckel (9), Rohwer, Kock (2), J. Oettershagen, Schneider (1), Mumm (5/1), Heinemann (6), Frahm, Hamann, Hartwich (2), Jonas, Stangier, P. Dau