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1. Männer Die große Sören-Hartwich-Show

Krise? Was war das nochmal? Leuchtete die rote Laterne im Oktober bei der HSG Eider Harde, haben die Handballer von Trainer Matthias Hinrichsen längst zu alter Stärke zurückgefunden. Das Selbstvertrauen ist wieder da. Gegen den Tabellennachbarn TSV Anderten feierte die HSG in einem sehr guten Drittligaspiel einen hart erkämpften, aber letztlich verdienten 38:35 (17:15)-Heimsieg. Vier Punkte beträgt der Vorsprung des Tabellenneunten (16:18 Punkte) aktuell auf den ersten Abstiegsplatz, vier Punkte Rückstand sind es nur auf Platz vier. Zwei Spiele in der Rückrunde, zwei Siege, mal sehen, was am nächsten Wochenende in Stralsund geht.

Gegen Anderten zog ein Eider-Handballer ganz besonders die Blicke der vollbesetzten Werner-Kuhrt-Halle auf sich. Es war angerichtet für die große Sören-Hartwich-Show.

Elf Tore schraubte der rote Blitz in des Gegners Maschen. „Immer wenn uns die Ideen im Angriff ausgegangen sind, haben wir von Sörens Individualität gelebt. Er hat ein richtig gutes Spiel abgeliefert“, zollte Hinrichsen seiner Linkshand Respekt. Ein noch größeres Lob verteilte der Coach nur noch an seine Abwehr. „Die Achse Jannis Schneider und Max Dau im Mittelblock hat ihre Aufgabe toll gelöst. Genauso Jorge Schmidt im Tor, der uns in der ersten Hälfte sehr geholfen hat“, so Hinrichsens verbaler Beifall für seine Defensivleute. Nicht ein einziges Mal während der 60 Minuten gestattete die HSG ihren Gästen eine Führung.

Kapitän Georg Rohwer führte mit neuer fresher Kurzhaarfrisur und Retro-Schnäuzer klug Regie, bereits erwähnter Hartwich zeigte seine Vollstrecker-Qualitäten, genauso wie Kreiskante Thore Heinemann. Auch Jannis Schneiders Vorstöße über die Mittellinie zahlten sich in vier blitzsauberen Toren aus. Insgesamt produzierten die Hausherren kaum Fehler.

Die Anderter erwiesen sich allerdings als harte Nuss. Der Rückraum wurde im Vorfeld nicht zu hoch gelobt, aus allen Lagen und Distanzen flogen die Bälle ins Eider-Tor. „Der TSV ist eine abgezockte Mannschaft, sie hat sich einfach nicht abschütteln lassen“, berichtete Hinrichsen, der in den letzten 15 Minuten auf die zurückgewonnene Nervenstärke seiner Männer setzen konnte. Und wenn gar nichts mehr ging, war ja Hartwich da.

Auch noch erwähnenswert: Nach seinen Comeback-Toren in Cottbus schweißte Jarno Mumm nun auch in eigener Halle wieder einen Siebenmeter ins Tor.

Der einzige Wermutstropfen an diesem Tag: Spielmacher Finn-Luca Bies, gegen Anderten nicht im Kader, wird in dieser Saison wohl nicht mehr für die HSG auflaufen können. Er muss sich an der Schulter operieren lassen, eine Worst-Case-Verletzung für einen Handballer. Bies kann vermutlich erst im Sommer wieder angreifen.

Schmidt (1), Haack; Heckel, Rohwer (2), Heinemann (7), Kock (4), H. Oettershagen, Hartwich (11), J. Oettershagen, Deleske, Schneider (4), Glumm (5), Dau, Mumm (1/1), Hamann (3/3), Frahm