1. Männer Vorsicht vor Burgenländer Ballermännern

Ring frei für Runde drei im Heimspiel-November. Nach dem hauchzarten 31:30-Sieg über den DHK Flensborg und dem dramatischen 28:28-Unentschieden gegen den Oranienburger HC fiebern die Krimi-erprobten Handball-Fans der HSG Eider Harde dem Sonnabend entgegen. Tatort Werner-Kuhrt-Halle – wer klaut diesmal wem die Punkte? Der Tabellensechste der 3. Liga Nord-Ost HC Burgenland gibt seine Visitenkarte in Schleswig-Holstein ab. Anpfiff in Hohn ist um 19.15 Uhr. Tickets gibt es unter www.diginights.com.
Burgenland, Burgenland, da war doch was. Genau. Wir schreiben den 24. Oktober 2020, als die HSG mit der Schlusssirene zum 28:27 gegen die Sachsen-Anhalter trifft und die ersten Punkte in Liga 3 nach dem Aufstieg einheimst. Riesenjubel brandete in der Hohner Halle auf. Georg Rohwer hieß damals der Siegtorschütze. „Burgenland hat uns bisher immer gut gelegen. Diese Saison haben sie sich allerdings hervorragend verstärkt. Wir müssen alles raushauen“, weiß Kapitän Rohwer.
Die Burgenländer, körperlich wie eigentlich fast alle Gegner der HSG überlegen, zählen nicht nur wegen ihrer stattlichen Größe („Unter 1,90 Meter kommt man wohl nicht in den Kader“, scherzt Eider-Trainer Matthias Hinrichsen) zu den Ballermännern der Liga. Mit 358 Toren in elf Partien haben sie die drittmeisten der Klasse erzielt, das sind im Schnitt knapp 33 Tore pro Spiel. Beeindruckend. Rohwer: „Wir haben uns zuletzt Selbstvertrauen in der Abwehr geholt und können die Gäste mit verschiedenen Varianten vor immer wieder neue Aufgaben stellen.“
Eine stabile Abwehrleistung ist das Brot-und-Butter-Geschäft der HSG, Coach Hinrichsen legt den Fokus deswegen auch auf den Angriff, der sein Sorgenkind ist. Gegen den Oranienburger HC verknackten die Eider-Handballer zwölf Hundertprozentige. „Da waren wirklich knochenfreie Würfe dabei, davon müssen mehr im Tor zappeln“, fordert Hinrichsen.
Den einen Punkt gegen den OHC wertet der Trainer als Erfolg, auch wenn glückliche Umstände am Ende beinahe zu einem doppelten Punkterfolg geführt hätten: „So ein Handballspiel mit diesem Finale, in dem wir uns über den Glauben ein Unentschieden erkämpft haben, kann Kräfte freisetzen. Das hat richtig Spaß gemacht.“ Freude sollen seine Männer auch gegen den HC Burgenland empfinden, der am vergangenen Wochenende nur knapp gegen den Titelanwärter TuS Vinnhorst verloren hat.
Angeführt von einem stark aufspielenden Kapitän Marcel Popa lieferte sich der HCB ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Favoriten. Am Ende entschied sich die Begegnung in der letzten Minute, als der Zweitliga-Absteiger seine ganze Cleverness an den Tag legen konnte.
Die HSG hat im Heimspiel-November bisher 3 von 4 möglichen Punkten zuhause geholt, im Optimalfall kommen am Sonnabend Zähler 4 und 5 hinzu. Wenn es wieder ein Krimi bis zur letzten Sekunde werden sollte, die HSG-Fans hätten nichts dagegen. Hauptsache Happy End.
Infos zum Gegner
Der Verein: Der HC Burgenland ist ein 2013 gegründeter Handballverein aus Naumburg im Burgenlandkreis. Die Männer spielten von 2020 bis 2022 und seit 2023 in der 3. Liga.
Treffsichere Neuzugänge: Der routinierte, 34-jährige Rechtsaußen Almir Osmanhodzic, spielte jahrelang in Bosnien-Herzegowina professionell Handball, sowie der Halblinke Franz Häcker (22), ein zweikampfstarker Schütze mit großem Wurfrepertoire, prägen das Burgenländer Angriffsspiel.
Verletzungspech: Der serbische Top-Shooter Strahinja Vucetic verletzte sich beim Auswärtsspiel in Magdeburg schwer am Fuß. Der Halbrechte fehlt dem HC bis mindestens Ende des Jahres.
Die letzten Duelle: HSG vs. HCB 28:22; HCB vs. HSG 27:27
Platzierung des HCB 2023/24: 12. Platz (24:36 Punkte)
Aktueller Tabellenplatz: 6. Platz (12:10 Punkte)
Die drei besten Torschützen der aktuellen Saison: Rückraum Rechts Strahinja Vucetic
(63 Tore, davon 22 Siebenmeter, 10 Spiele), Rechtsaußen Almir Osmanhodzic (57 Tore, davon 8 Siebenmeter, 11 Spiele), Rückraum Links Franz Häcker (48 Tore, 11 Spiele)
Das Spiel wird live im Internet auf www.sportdeutschland.tv übertragen.
Lest bitte hier den Giebel