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1. Männer Tag des offenen Scheunentors bei Derbypleite

Für Handballfans, die sich an eisenharter Abwehrarbeit und bissigen Zweikämpfen erfreuen, war dieses Kreisderby in der 3. Liga Nord-Ost nichts. Mit 37:44 verlieren die Männer der HSG Eider Harde das Nachbarschaftsduell beim TSV Altenholz und müssen so weiter auf die ersten Auswärtszähler in dieser Saison warten. Die Bilanz nach vier Spieltagen: 2:6 Punkte. Spieler und Trainer hatten sich ein bisschen mehr gewünscht, Panik ist aber nicht angesagt.

Es war – wie schon im ersten Heimspiel der Altenholzer ­­gegen den HC Burgenland (46:40) – ein Tag des offenen Scheunentors. Diesmal mussten die Schlussmänner auf beiden Seiten 81-mal hinter sich greifen. Schon in den ersten 30 Minuten klingelten ihnen die Ohren, 43-mal schlug der Ball im Tor ein. Zur Pause führte die HSG knapp mit 22:21. Ein Halbzeitergebnis, das trotz fliegendem Anwurf sogar heute noch für ein Endresultat taugen könnte.

Man könnte meinen, in der Edgar-Meschkat-Halle hätte sich ein munteres Scheibenschießen abgespielt. Frei nach dem Motto: Jeder Wurf ein Treffer. Dem war nicht so. Hüben wie drüben wurden etliche Chancen vergeben, auch von technischen Fehlern konnten sich beide Teams nicht freisprechen. Offenbar ein Kollateralschaden des hohen Tempos mit unzähligen 20-Sekunden-Angriffen.

Eider-Trainer Matthias Hinrichsen bereitete vor allem das (körperlose) Auftreten seiner Mannschaft in der Defensive seelische Schmerzen. Eine schlaflose Nacht in Hüsby sollte folgen: „Ich bin richtig enttäuscht. Das war in der Abwehr das schlechteste Spiel seit Langem. Wir haben kaum einen Zweikampf gewonnen und keine Mittel gegen den vierten Rückraumspieler der Altenholzer gefunden. Das war über 60 Minuten mies“, bemängelte der Coach.

Die einzige Taktik, die funktionierte, war das Überzahlspiel 7 gegen 6. Nach einem Stotterstart (2:7, 8:13) sorgte der zusätzliche Feldspieler dafür, dass die Gäste beim 17:17 durch Max Dau wieder ausgleichen konnten und kurz darauf mit zwei Toren vorne lagen. Auffallend wie sich immer wieder Lücken für Jannik Oettershagen zwischen 1 und 2 auftaten. In dieser Phase schöpften die mitgereisten Eider-Fans große Hoffnung, dass ihre Mannschaft die nötige Sicherheit gefunden hatte – Essig war’s.

Die letzte Führung erzielte Thore Heinemann beim 28:27 (39.), danach ging den Gästen mit jeder weiteren Minute, die verstrich, die Puste aus. Auch das 7 gegen 6 klappte nur noch bedingt und im gebundenen Angriffsspiel 6 gegen 6 wollte der HSG kaum etwas gelingen.

Auf der anderen Seite brauchten sich die Altenholzer Wölfe gar nicht durchbeißen, sie erhielten Geleitschutz der Eider-Spieler. Vor allem Linus Kutz (10 Tore), der am Sonntag mit dem THW Kiel zum SC Magdeburg reisen wird, und den ehemaligen Hohner Hannes Glindemann (7) bekamen die Gäste nie in den Griff.

Hinrichsen: „Wir haben heute einfach zu viele Dinge falsch gemacht. Ich nehme das Trainerteam dabei nicht aus.“ Wie schon im letzten Jahr (26:35) wurde die HSG mit einer deutlichen Niederlage nach Hause geschickt, die am Ende vielleicht ein wenig zu hoch ausfiel. Bester Werfer im Hinrichsen-Team war Thore Heinemann mit zehn Toren. Der Kreisläufer durfte am Sonnabend mit dem VfL Bad Schwartau in der 2. Liga erneut ran. Lest dazu gerne den Extrabericht auf diesen Seiten.

Schmidt, Ataman; Heckel (2), Schneider (3), Rohwer (2), Heinemann (10), Dau (2), Hamann (8/3), Kock (2), H. Oettershagen, J. Oettershagen (4), Hartwich (2), Fülbier, Bies, Deleske (2)